Erstmals in der Geschichte des 1946 gegründeten Weltverbandes der Bibelgesellschaften (UBS; United Bible Societies) haben die nationalen Bibelgesellschaften insgesamt mehr als 30 Millionen Exemplare der Heiligen Schrift verbreitet. Laut „Scripture Distribution Report“ sind im Jahr 2011 32,1 Millionen Bibeln verkauft oder kostenlos abgegeben worden. Das teilte der Weltverband im englischen Reading mit. Im Jahr 2010 waren es knapp 29 Millionen Bibeln.
Die erhöhte Zahl erkläre sich vor allem mit der wachsenden Verbreitung der Bibel durch die afrikanischen und lateinamerikanischen Bibelgesellschaften. Sie meldeten zusammen ein Plus von 3,6 Millionen Bibeln zum Vorjahr. In der UBS-Region Europa und der Nahe Osten seien 2,57 Millionen Bibeln verbreitet worden, 2,7 Prozent mehr als im Jahr 2010.
Bibeln in den Sprachen Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch und Suaheli machten nahezu zwei Drittel der Bibelausgaben aus. Die meisten Bibeln seien in Brasilien (7,9 Millionen), China (3,8), Indien (2,2) und Nigeria (1,7) verbreitet worden. Zusätzlich hätten die Bibelgesellschaften 2011 weltweit 9,84 Millionen Neue Testamente und rund 340 Millionen einzelne Schriften wie Evangelien und biblische Auswahltexte abgegeben.
Die Bedeutung digitaler Ausgaben der Bibel habe laut dem Weltverband der Bibelgesellschaften weiter zugenommen. Dazu zählten Hör- und Computerbibeln, Bibel-Apps für Smartphones sowie Videos. Allein die Bibelgesellschaft von Südafrika hätte 243.000 dieser Formate verbreitet.
Zahlen von Verlagen und Organisationen, die nicht dem Weltverband angehörten, seien in der UBS-Statistik unberücksichtigt geblieben. Der Weltverband der Bibelgesellschaften ist der internationale Zusammenschluss von 146 nationalen Bibelgesellschaften, zu denen auch die Deutsche, Schweizerische und Österreichische Bibelgesellschaft gehören. In Deutschland werden von der „Weltbibelhilfe“ Spenden für die internationale Verbreitung der Heiligen Schrift gesammelt.