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40 Jahre Leuenberger Konkordie: „Ruf zur Sache“

Wien/Österreich | 19.02.2013 | APD | Ökumene

Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums habe der Rat der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) die Leuenberger Konkordie als ihr grundlegendes Dokument gewürdigt und an deren bleibende Bedeutung für die Aussenbeziehungen der Kirchen in Europa erinnert, so die GEKE-Medienmitteilung.

Am 16. März 1973 wurde die „Konkordie reformatorischer Kirchen in Europa“ (Leuenberger Konkordie) nach zwischenkirchlichen Lehrgesprächen im Tagungshaus auf dem Leuenberg bei Basel/Schweiz verabschiedet. Sie beendete die jahrhundertelange Spaltung zwischen den evangelischen Kirchen. Die 107 lutherischen, reformierten, unierten und vorreformatorischen Kirchen aus Europa und Südamerika, welche die Konkordie seitdem unterzeichnet haben, anerkannten gegenseitig die Ordination, erklärten Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft und verpflichteten sich zur Gemeinschaft in Zeugnis und Dienst. Die Leuenberger Konkordie ist das Gründungsdokument der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), früher Leuenberger Kirchengemeinschaft.

„Ruf zur Sache“
Der Rat der GEKE stelle die Rolle der Konkordie als Ruf zur Besinnung auf das Wesentliche in den Vordergrund. „Die Leuenberger Konkordie ruft die Kirche zu ihrer Sache“, heisst es in der Stellungnahme des Rates. Das Evangelium sei Zentrum aller Aussagen der Kirchen, Grund ihrer Existenz und Grundlage ihrer Einheit.

„Einheit in versöhnter Verschiedenheit“
Die Konkordie rufe auch zu Versöhnung und Weiterentwicklung der Ökumene. Gegenseitige Lehrverurteilungen daraufhin zu prüfen, ob sie die heutige Lehre des jeweiligen Gesprächspartners überhaupt noch treffen und noch kirchentrennend sind, habe sich in interkonfessionellen Gesprächen als fruchtbar erwiesen. Das Modell der Leuenberger Kirchengemeinschaft „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ habe seit 1973 auch in anderen konfessionellen und geographischen Kontexten Anwendung gefunden und sei Thema bei den im Februar 2013 begonnenen Gesprächen mit dem Päpstlichen Einheitsrat.

„Für irdische Gerechtigkeit und Frieden“
Schliesslich rufe die Leuenberger Konkordie zu verantwortlichem Dienst in der Welt. In ihrem Eintreten „für irdische Gerechtigkeit und Frieden“, das die Konkordie in Artikel 11 festschreibt, gehe es den Kirchen der GEKE mehr und mehr darum, ihr sozialethisches Engagement zu koordinieren und die Stimme evangelischer Kirchen in Europa einzubringen. Gerade in Krisenzeiten gehe es darum, die geistigen, kulturellen und sozialen Grundlagen Europas in den Vordergrund zu stellen.

Die Konkordie erscheint zum Jubiläum als dreisprachige Neuauflage (D/E/F) bei der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig. Veranstaltungen und Publikationen zum Jubiläum sind auf der Website www.leuenberg.eu abrufbar.

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