Am 21. Februar hat die Freikirche der Siebenten-Tags Adventisten (Eglise adventiste du septième jour) an der Rue de la Drague 41, im Industriegebiet von Sitten (Sion) ihr neues Gemeindezentrum der Öffentlichkeit vorgestellt und zusammen mit den neuen Räumlichkeiten der örtlichen Sektion der Liga Leben und Gesundheit (Espace vie & santé) offiziell eingeweiht.
Das neue Zentrum „Espace vie & santé“ sei die Folge des jahrelangen Einsatzes der Kirche für die Gesellschaft und erlaube ihr in Zukunft im Wallis einen noch grösseren Einsatz im sozialen, gesundheitlichen und geistlichen sowie im Bereich der Lebenshilfe, sagte Pastor Pierre Buillard. „Dieses Engagement für alle Aspekte des Menschseins kommt aus der ganzheitlichen Sicht, die Adventisten vom Menschen haben“, sagte Pastor David Jennah, Präsident der Schweizer Adventisten. Im neuen Gemeindezentrum planten sie deshalb auch Konferenzen und Ausstellungen zu verschiedensten Themen durchzuführen, erläuterte Pierre Buillard. Ihr Wunsch sei es, dass der Neubau ein Ort des offenen Austausches werde, zu dem die Bevölkerung von Sitten und Umgebung freien Zugang habe.
Raumprogramm
Das Gebäude sei behindertengerecht gebaut, mit einem Volumen von 1250 m3 und habe rund 700‘000 Franken gekostet, sagten die Kirchenvertreter an der Medienkonferenz. Nebst dem Gottesdienstraum für 100 Personen, einem anschliessenden Eltern-Kind-Raum, einem grossen multifunktionalen Seminarraum, der auch für gemeinsame Mahlzeiten genutzt werden könne, einer Grossküche, diversen Nebenräumen im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss, beherberge das Zentrum auch ein Studio, in dem man übernachten könne.
Einweihungsfeier
Frau N. Pardo, Gemeinderätin der Stadt Sitten, richtete einleitende Worte an die Anwesenden. Anschliessend hielten folgende Referenten ein Kurzreferat: Dr. Maurice Verfaillie, „Die Religionsfreiheit in der Schweiz und in Europa“; Dr. Jean-François Mayer, „Die Geschichte der Kirchen in der Schweiz“ und Pastor David Jennah, Präsident der Adventisten in der Schweiz, stellte die Freikirche der Siebenten-Tags Adventisten vor.
Ökumenische Kontakte auf lokaler Ebene
Er pflege auf lokaler Ebene gute zwischenkirchliche Kontakte mit den Pfarrern der reformierten und römisch-katholischen Kirche sowie den Kollegen von evangelikalen Freikirchen und der Stadtmission, sagte Pastor Pierre Buillard. Sie würden sich dreimal pro Jahr zum Gespräch treffen. Mit dem reformierten und einem evangelikalen Kollegen habe er auch schon die Kanzel getauscht.
Adventisten in Sitten
Zur Freikirche der Adventisten in Sitten gehörten rund 50 Personen, die sich durch die Glaubenstaufe der Kirche angeschlossen hätten, zudem auch Kinder und Jugendliche, die aber nicht als Mitglieder gezählt würden, heisst es in der Medienmitteilung. Die Kirchgemeinde habe eine ausgewogene Vertretung der Generationen und biete ebenso Personen mit Migrationshintergrund wie auch in den Wintermonaten vier Familien Fahrender eine Heimat.
Während dem Gottesdienst am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag, tauschten sich die Teilnehmenden zuerst in verschiedenen Gesprächsgruppen über biblische Themen aus, darauf folge in der zweiten Stunde die Predigt. Kinder würden während dem Gottesdienst altersgerecht in der „Kindersabbatschule“ betreut, heisst es in der Medienmitteilung. Während der Woche werde in diversen Hauskreisen gemeinsam die Bibel gelesen und gebetet. Das Abendmahl feierten die Adventisten vierteljährlich, dem immer eine Fusswaschung vorausgehe.
Adventisten im Wallis
Seit 1950 gebe es Adventisten im Wallis, die sich zuerst in Sierre und Martigny versammelt hätten. Ab 1996 habe man den Gottesdienst während dreizehn Jahren an der avenue des Casernes in Sitten gefeiert, bis ihnen die protestantische Kirche in Sitten ab 2009 und während der Bauphase ihre Räumlichkeiten für die Gottesdienste am Samstag zur Verfügung gestellt habe, wofür sie sehr dankbar seien, so Pastor Buillard.
Weitere Informationen zum neuen Gemeindezentrum in Sitten:
www.espace-vie-et-sante.ch, und http://sion.adventiste.ch
Adventisten in der Schweiz - ökumenische Kontakte
Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist seit 146 Jahren in der Schweiz vertreten. Weltweit haben sich ihr 17,4 Millionen Personen durch die Glaubenstaufe angeschlossen. Die erste adventistische Gemeinde wurde 1867 in Tramelan (Berner Jura) gegründet. Im Jahre 1901 wurden die Kirchengemeinden in der Schweiz entsprechend der Sprachzugehörigkeit in zwei "Vereinigungen" aufgeteilt: in die "Deutschschweizerische Vereinigung" mit Sitz in Zürich und in die "Fédération de la Suisse Romande et du Tessin" mit Sitz in Renens/VD.
Die Adventisten sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH) sowie in diversen kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen. Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz – Partnerhilfswerk der Glückskette, der Adventistische Pressedienst (APD) und die Liga Leben und Gesundheit (LLG).