Viriato Ferreira, Abteilungsleiter Gesundheit der Adventisten in West- und Südeuropa © Foto: EUD News

Erster europäischer Gesundheitskongress der Siebenten-Tags-Adventisten

Bern/Schweiz | 31.05.2013 | APD | Gesundheit & Ethik

Am ersten europäischen Gesundheitskongress der Siebenten-Tags-Adventisten, vom 29. April bis 4. Mai in Prag haben 600 Personen aus 40 überwiegend europäischen Ländern teilgenommen, wie die Organisatoren der drei europäischen Kirchenregionen mit Sitz in Bern/Schweiz, London/Grossbritannien und Moskau/Russland mitteilten. Die anwesenden Ärzte, Vertreter von Hochschulen, Pflegepersonal sowie medizinisches Fachpersonal, Seelsorger und am Thema Interessierte hätten Vorträge oder Workshops zu 50 Themen besuchen können.

„Heilung“, das Thema der Konferenz, beziehe sich nicht nur auf die körperliche Gesundheit, sagte Dr. Allan Handysides, Leiter der Gesundheitsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung. „Es gibt einen grossen Unterschied zwischen der Heilung einer Krankheit und der Heilung eines Kranken. Letzteres betrifft nicht nur den physischen Aspekt, sondern auch den mentalen, emotionalen und geistlichen Zustand sowie die Tatsache, dass dies miteinander nicht immer im Einklang ist“, so Handysides.

Heilung sei der zentrale Auftrag Jesu an seine Jünger und könne vor allem durch die Widerherstellung zerbrochener Beziehungen angestrebt werden, heisst es in der Medienmitteilung der Kirche. Die Bildung von Gemeinschaft sei einer der Wege, um dieses Ziel zu erreichen. Der bedeutendste Ausdruck des Glaubens sei es, menschliche Schwäche zu akzeptieren und einander zu dienen.

„Unsere Kirche und ihre Mitglieder haben durch ihr Verständnis einer gesunden Lebensweise profitiert“, so ein Teilnehmer. „Es ist offensichtlich, dass uns diese Einsichten über Gesundheit nicht gegeben wurden, um uns zu sektiererischen Extremisten zu machen, sondern um uns zu helfen, ein besseres Leben zu führen. Eine Existenz, die wir von Gott geschenkt bekommen haben, um Freude und Leid miteinander zu teilen.“

Ted Wilson, Präsident der adventistischen Weltkirchenleitung, betonte den Auftrag der Kirche, vor allem den Menschen in den grossen Städten zu dienen. Er hob hervor, dass die Gesundheitsbotschaft der „rechte Arm“ des Evangeliums sei, nicht das Evangelium selbst.

In der Predigt über die Heilung des Blindgeborenen durch Jesus sagte Daniel Duda, Abteilungsleiter für Bildung der Adventisten in Nord- und Südosteuropa, dass die Jünger, die Nachbarn des Blinden, seine Eltern sowie die Pharisäer eine geistliche Heilung nötig gehabt hätten. „Wenn wir die Geschichte ernst nehmen, müssen wir zugeben, dass auch wir eine Heilung unserer geistlichen Wahrnehmung brauchen, denn keiner sieht die Menschen so, wie Gott sie sieht“, kommentierte der Pastor. Der Blinde sei nicht nur geheilt, sondern wieder in die Gemeinschaft integriert worden, und das sei viel wichtiger, als sich gesund zu ernähren. „Besser einen Schokoriegel mit Freunden essen, als allein vor seinem Brokkoli Gemüse zu sitzen“, so Duda.

„Wir sind als Adventisten aufgeteilt worden in Liberale und Konservative, Veganer, Vegetarier und Fleischesser“, sagte ein junger Teilnehmer nach der Predigt. Eine der wichtigsten Botschaften dieses Kongresses sei für ihn, „dass wir mithelfen sollen das Zerbrochene wiederherzustellen – nicht nur in unseren Herzen und in den Herzen der Menschen, die Gott nicht kennen, sondern auch in unserer Kirche. Dann sind wir ein erneuerter Leib Christi und arbeiten als Ganzes zusammen mit dem Ziel, geheilt zu werden und zu heilen.“

Der zweite europäische Gesundheitskongress der Siebenten-Tags-Adventisten wird voraussichtlich vom 7. bis12. Juli 2014 in Genf stattfinden.

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