Am 20. Oktober haben rund 50 Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten am Falkenweg in Baar gemeinsam mit der Deutschschweizer Kirchenleitung den Grundstein für das neue Begegnungszentrum „Treffpunkt Falken“ gelegt. Die Adventisten in Baar haben ihre Versammlungsräume seit 1993 am Falkenweg.
Multifunktionales Gemeindezentrum für alle Generationen
An den multifunktionalen Gottesdienstraum im Erdgeschoss grenzen eine Cafeteria, Küche und eine Lounge. Im Untergeschoss des geplanten Gebäudes stehen vier Mehrzweckräume unter anderem auch für Jugendliche und Kinder zur Verfügung. „Der ‚Treffpunkt Falken‘ soll ein Begegnungsort für Menschen aller Generationen werden, der sich auf die Bedürfnisse der Menschen in der Region ausrichtet “, sagte Max Reich, Gemeindeleiter. Die kirchlichen Räume werden nebst für religiöse Veranstaltungen auch für soziale, kulturelle und erwachsenbildnerische Angebote zur Verfügung stehen.
Gemeinderäume und Eigentumswohnungen
Der Neubau, mit Anlagekosten von 8,5 Millionen Franken, wird im Gestaltungsrahmen der Gesamtüberbauung Marktgasse/Falkenweg erstellt. In den drei Stockwerken über dem „Treffpunkt Falken“ sind sechs Eigentumswohnungen geplant. „Es handelt sich um ein zertifiziertes Minergiegebäude“, so Rolf Schweizer, Architekt.
Solidarische Finanzierung
Bauherr ist der Bau-Verein der Deutschschweizer Adventisten, dem das Gebäude gehört. Die rund 30 Adventgemeinden in der Deutschschweiz seien miteinander über die Kirchenleitung in Zürich verbunden, so Michael Urbatzka, Präsident des Bau-Vereins. „Unsere Gemeinden in der Deutschschweiz finanzieren Neubauten und Renovationen solidarisch, indem alle gemeinsam einer Kirchgemeinde helfen.“ Er hoffe, dass die Adventisten in Baar den Weihnachtsgottesdienst 2014 in ihrem neuen Zuhause, im „Treffpunkt Falken“, feiern könnten, so der Architekt.
Gastfreundschaft unter Christen
Die Mitglieder der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten feiern am Falkenweg Nr. 10 in Baar den Gottesdienst jeweils am Samstag, dem biblischen Ruhetag. „Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir während der Bauphase bei der Evangelischen Freikirche in Zug am Samstag unsere Gottesdienste feiern können“, sagte der Gemeindeleiter, Max Reich. „Wir schätzen die Zusammenarbeit mit den anderen Freikirchen in der Allianz Zug.“
Adventisten in der Schweiz
Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist seit 146 Jahren in der Schweiz vertreten. Weltweit haben sich ihr knapp 18 Millionen Personen durch die Gläubigentaufe angeschlossen. Die erste adventistische Gemeinde wurde 1867 in Tramelan (Berner Jura) gegründet. Im Jahre 1901 wurden die Kirchengemeinden in der Schweiz entsprechend der Sprachzugehörigkeit in zwei "Vereinigungen" aufgeteilt: in die "Deutschschweizerische Vereinigung" mit Sitz in Zürich und in die "Fédération de la Suisse Romande et du Tessin" mit Sitz in Renens/VD.
Heute zählen zur Deutschschweizerischen Vereinigung 29 Kirchengemeinden und fünf Gruppen mit 2.473 erwachsen getauften Mitgliedern. In der ganzen Schweiz leben 4.394 Siebenten-Tags-Adventisten. Die Freikirche unterhält eine eigene Primar- und Sekundarschule in Zürich. Der Advent-Verlag und das Alters- und Pflegeheim "Oertlimatt", beide in Krattigen (BE), das Jugendhaus St. Stephan im Simmental sowie die Bibelfernschule "Internationales Bibelstudieninstitut" (IBSI) und das Religionspädagogische Institut (RPI) gehören zu den kirchlichen Einrichtungen in der Deutschschweiz. Die Prediger werden vor allem im Theologischen Seminar "Bogenhofen" in Oberösterreich ausgebildet, das von den Adventisten in der Deutschschweiz und Österreich gemeinsam getragen wird.
Die Adventisten sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH) sowie in diversen kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen. Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA Schweiz) – Partnerhilfswerk der Glückskette, der Adventistische Pressedienst (APD) und die Liga Leben und Gesundheit (LLG).