An manchen Orten seien Christen zu Weihnachten in zusätzlicher Gefahr. In den letzten Jahren hätten sie an Weihnachten in den unterschiedlichsten Kulturkreisen Diskriminierung, Gewalt und teils Terror erlebt, teilte das Hilfswerk „Open Doors“ mit.
„Die Tage um Weihnachten machten in den letzten Jahren deutlich: wo Christen in der Minderheit sind, werden sie in verschiedenen Erdteilen an ihrem zweithöchsten Fest, nämlich Weihnachten, schikaniert und terrorisiert“, betonte Patrick Schäfer, Regionalleiter von „Open Doors“ Deutschschweiz. Hätten beispielsweise früher Christen im Norden Nigerias ihre Häuser geschmückt und ihre muslimischen Nachbarn eingeladen, würden sie inzwischen den für sie wichtigen Feiertag diskret und unauffällig begehen. Zu frisch seien die Erinnerungen an die Angriffe der Islamistengruppe „Boko Haram“ bei denen in den letzten Jahren über Weihnachten mehr als 80 Menschen umgebracht worden wären. „Vor einem Jahr attackierten Unbekannte in der Nacht nach Heiligabend nahe der Stadt Potiskum eine protestantische Kirche, die ‚Evangelical Church of West Africa‘, und töteten sechs Menschen, darunter den Pfarrer“, so Schäfer.
Verschiedentlich habe es über Weihnachten und Neujahr auch in Ägypten Angriffe auf Christen gegeben. So seien unter anderem 21 koptische Gottesdienstbesucher in Alexandria durch einen Bombenanschlag in der Neujahrsnacht gestorben, und ein Jahr davor sechs Menschen beim Verlassen der Heiligabend-Messe in Nag Hammadi erschossen worden. Die Christen wüssten um die latente Gefahr, denn auch in diesem Jahr hätten in Ägypten seit Juli immer wieder Kirchen gebrannt.
Ebenfalls schwierig sei laut Patrick Schäfer die Lage im Irak, Syrien und in der Zentralafrikanischen Republik. „Alle drei Staaten kennen eine lange, christliche Tradition. Insbesondere im Irak und Syrien geht das Christentum auf die ersten Jahrhunderte zurück. Beide Länder zählen zu den Wiegen der Christenheit.“ Heute feierten dort die Christen die Erinnerung an die Geburt ihres Erlösers in einer höchst unsicheren Lage.