Begegnungszentrum Seite Stüdliackerstrasse © Foto: © Christian B. Schäffler, Basel

Adventisten weihen Begegnungszentrum in Schaffhausen ein

Schaffhausen/Schweiz | 04.03.2014 | APD | Schweiz

Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat am 1. März an der Stüdliackerstrasse 18, beim Einkaufszentrum in Schaffhausen-Herblingen, ihr neues Begegnungszentrum eingeweiht. Neben einer Delegation der Heilsarmee Schaffhausen war auch Christian Stamm, Präsident des Quartiervereins Herblingen, sowie Pastor Franz Ammann, Präsident der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und Gemeinden im Kanton Schaffhausen (AK-SH) anwesend. Er überbrachte den 240 Gästen die besten Wünsche der christlichen Kirchen der AK-SH.

„Tut um Gottes Willen etwas Tapferes“
In Kurzansprachen gaben adventistische Kirchenvertreter und Bauverantwortliche den Mitgliedern der Adventgemeinde Schaffhausen ihre Wünsche zur Nutzung des Gebäudes mit auf den Weg. „Tut um Gottes Willen etwas Tapferes“, zitierte Max Egger, Delegierter des Bau-Vereins der Kirche in der Deutschschweiz, den Reformator Zwingli, und fügte an, dass er sich wünsche, dass das Investment in Backsteine und Beton nun mit Leben gefüllt werde, auch unter der Woche. Menschen mit Schicksalsschlägen sollten im Begegnungszentrum menschliche Nähe und Begleitung finden.

Begegnungszentrum Seite Stüdliacker-/Neutalstrasse © Christian B. Schäffler, Basel

Pastor Günther Maurer, Präsident der Deutschschweizer Adventisten, drückte seinen Wunsch aus, dass das neue Zentrum „zu einem Ort wird, wo Menschen gerne herkommen“. Er hoffe auch, dass die Adventgemeinde Schaffhausen ihren Aufbruch fortsetze, sich den sozialen Herausforderungen in der Umgebung stelle und sich ganzheitlich engagiere, über Kulturen und Religionen hinweg. „Wer seine Identität kennt, braucht den Dialog nicht zu fürchten.“

Viele Mitglieder der Kirche seien während der Bauzeit “handgreiflich“ geworden, merkte Michael Urbatzka an, Gemeindepastor und Präsident des Bau-Vereins der Adventisten, als er sich auf die Eigenleistungen der Kirchenmitglieder während der Bauphase bezog. Dieses praktische Engagement sei es gewesen, das auch den Dienst Jesu gekennzeichnet habe. Er habe nicht abgehoben gelebt, sondern sei ganz Mensch geworden.

Öffentliches Konzert
Um 19 Uhr fand im voll besetzten Gemeindezentrum ein öffentliches Konzert mit verschiedenen Stilrichtungen statt an dem sich David Plüss (Flügel) und Angie Wyss (Gesang), der STAcanto Gospelchor aus Luzern und die Instrumentalgruppe der Heilsarmee Schaffhausen beteiligten.

Raumprogramm
Das neue Begegnungszentrum mit 350 m2 Grundfläche ist behindertengerecht konzipiert. Es umfasst einen multifunktionalen Gottesdienstraum mit 100 bis 120 Sitzplätzen. „Für uns ist die Gemeinschaft untereinander ebenso wichtig, wie der Gottesdienst“, sagte Michael Urbatzka, Pastor der Adventgemeinde Schaffhausen. „Das ist auch der Grund, weshalb wir direkt vor dem Gottesdienstraum einen grossen Begegnungsbereich mit Tischen und Stühlen sowie die angrenzende Grossküche erstellt haben.“ Das Zentrum umfasst weitere fünf Räume, die während dem Gottesdienst für die Kinderbetreuung und sonst für Seminare oder diverse gesellschaftliche und religiöse Aktivitäten genutzt werden können. Da Adventisten die Erwachsenentaufe praktizieren, ist im Freien, unter einem überdachten Gebäudeteil, ein Taufbecken im Boden eingelassen.

Finanzierung
Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf rund 2,7 Millionen Franken, die grösstenteils vom Bau-Verein der Freikirche bezahlt wurden. Alle Ortsgemeinden der Adventisten in der Deutschschweiz finanzieren durch prozentuale Abgaben an die Immobilienverwaltung (Bau-Verein) solidarisch den Unterhalt und Neubau ihrer Gebäude. Die Adventgemeinde Schaffhausen hat sich mit 250.000 Franken an den Neubaukosten beteiligt und mit Eigenleistungen beim Innenausbau Einsparungen erreicht. Für das gesamte Mobiliar muss sie selbst aufkommen.

Tag der offenen Türe, 30. März 2014
Die Bevölkerung von Schaffhausen ist am Tag der offenen Türe, Sonntag, 30. März, zwischen 11:00 und 17:00 Uhr zur Besichtigung des Begegnungszentrums eingeladen. Unterschiedliche Angebote laden zum Verweilen oder Mitmachen ein.

Adventisten in Schaffhausen
Die Adventgemeinde Schaffhausen wurde am 2. März 1912 gegründet und ist von damals acht auf 64 Mitglieder gewachsen. In den letzten 102 Jahren haben sich die Adventisten an fünf verschiedenen Orten versammelt, die letzten 34 Jahre im Quartier Niklausen. „Wir sind der Heilsarmee Schaffhausen sehr dankbar, dass sie uns während dem Jahr des Neubaus ihre Räumlichkeiten jeden Samstag für den Gottesdienst zur Verfügung gestellt hat“, sagte Erich Wyss, Gemeindeleiter. „Als Adventisten feiern wir den Samstag (Sabbat), den biblischen Ruhetag, was in der Raumbenutzung eine ideale Ergänzung mit Christen darstellt, die den Sonntag feiern.“

„Wir wollen in unserem Begegnungszentrum Seminare und Vorträge zu Lebensfragen bzw. aktuellen Themen anbieten“, sagte Erich Wyss, „aber auch kulturelle und musikalische Angebote machen. In Rücksprache mit dem Quartierverein planen wir das Zentrum auch für Aktivitäten im Quartier zur Verfügung zu stellen.“

Seit 1994 sind die Adventisten Gastmitglied der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und Gemeinden im Kanton Schaffhausen.

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