Erstmals hatte ein Präsident der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten eine Unterredung mit einem Generalsekretär der Vereinten Nationen. Am 6. April trafen sich Pastor Ted N. C. Wilson und Ban Ki-moon zu einem 45-minütigen Gespräch im UN-Hauptquartier in New York. Themen waren die weltweite Zunahme religiöser Intoleranz und Hilfe für Menschen in Not. Der Präsident der weltweiten Adventisten wurde begleitet von John Graz, Direktor der Abteilung Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der Generalkonferenz, und Ganoune Diop, Kontaktperson der weltweiten Kirche bei den Vereinten Nationen (UNO).
Wilson betonte laut der nordamerikanischen Kirchenzeitschrift „Adventist Review“, dass sich seine Kirche seit langem für die Förderung der Religionsfreiheit einsetze. Ausserdem unterstütze sie Initiativen, die nach dem Vorbild Christi Menschen körperlich, geistig, sozial und geistlich helfen würden. Diop fügte hinzu, dass Christen nach den Worten Jesu „Salz der Erde“ und „Licht in der Welt“ sein sollten. Der UN-Generalsekretär sprach über die weltweite Armut als Folge mangelnder Bildung und zeigte sich besorgt über die religiöse Intoleranz, die global einen beispiellosen Höhepunkt erreicht habe.
Jenen helfen, die nicht selbst für sich eintreten können
Ban Ki-moon brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, dass Menschen auf den Respekt gegenüber Mitmenschen Wert legen sollten, einschliesslich jener, die einer anderen Religion angehörten. Er würdigte das Eintreten der adventistischen Kirche für Religionsfreiheit und die Arbeit der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA im Bereich Bildung, Gesundheit und humanitäre Unterstützung. Hierbei arbeiteten die Adventisten auch mit UN-Organisationen zusammen.
Ted N. C. Wilson sagte, die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten könne sehr praktisch dazu beitragen Dinge in dieser Welt positiv zu verändern. Etwa durch Förderung der Glaubens- und Gewissensfreiheit, Respektierung von ethischen und spirituellen Werten, Achtung vor der Würde des Menschen, Beratung von Familien, Förderung der Jugendlichen, Bereitstellung von Lebensnotwendigem, wie Trinkwasser, oder Bildung. „Als Kirche möchten wir besonders jenen helfen, die nicht für sich selbst eintreten können, die diskriminiert werden und Verfolgung erleiden“, betonte John Graz. Das seien auch wesentliche Aufgabenbereiche der UNO.
Weltweit gibt es 18,5 Millionen erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 215 Ländern. Die Freikirche unterhält insgesamt über 7.800 Schulen, von der Grundschule bis zur Universität. In den weltweit 444 Krankenhäusern und Kliniken werden jährlich mehr als 18,7 Millionen Menschen ambulant oder stationär behandelt. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA ist in rund 120 Ländern tätig.