Paul Charles, Mediensprecher der Adventisten im südlichen Afrika © Foto: privat

Adventisten verurteilen fremdenfeindliche Gewalt in Südafrika

Silver Spring, Maryland/USA | 21.04.2015 | APD | International

Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten verurteilt die fremdenfeindlichen Übergriffe in Südafrika, bei denen mindestens sieben Personen getötet wurden. Gleichzeitig versorgt die Kirche mit dem Hilfswerk ADRA Südafrika Hunderte von gewaltsam Vertriebenen mit warmen Mahlzeiten, wie Adventist Review AR, nordamerikanische Kirchenzeitschrift, mitteilte.

Seit Anfang April sind in Südafrika verstärkt Ausländer das Ziel von Angriffen. Einheimische werfen den Ausländern vor, dass sie ihnen die Jobs wegnehmen würden. Die Südafrikanische Polizei hat in den letzten Tagen rund 300 Personen im Zusammenhang mit dem Ausbruch der Gewalt und den Angriffen auf Ausländer festgenommen.

Es habe sieben Toten gegeben, so AR. Ein Mosambikaner sei in Johannesburg (4,5 Mio. Einwohner) erstochen worden. In Durban (3,5 Mio. Einwohner) seien je ein Äthiopier, Mosambikaner, Simbabwer und drei Südafrikaner getötet worden.

„Es gibt keinen vernünftigen Grund, der die Vorurteile und diese sinnlose Gewalt rechtfertigen könnte, die eine Schande für das neue, freie und demokratische Südafrika sind“, sagte Paul Charles, Kommunikationsdirektor der Adventisten im südlichen Afrika und in der Region des Indischen Ozeans.

„Echte Freiheit verzichtet auf Machtmissbrauch und Gewaltanwendung gegenüber Menschen“, so Charles. „Die Leitung sowie die knapp 3,5 Millionen Siebenten-Tags-Adventisten, die im südlichen Afrika leben, verurteilen diesen Hass und all die sinnlosen und schrecklichen Gewalttaten.“ Es seien auch Adventisten davon betroffen worden, so der Mediensprecher.

„Essen auf Rädern“
Die adventistische Kirchenleitung in Südafrika versorge gemeinsam mit dem Hilfswerk ADRA Südafrika und der adventistischen Freiwilligeninitiative „Essen auf Rädern“ 1.500 Vertriebene mit Essen. Weitere Hilfe werde an 312 Familien verteilt: Hygiene-Kits, Eimer, Seife, Waschmittel und Hygienebinden, sagte Pastor Tankiso Letseli, Präsident der Kirche im südlichen Afrika. Diese Kirchenregion umfasst die Staaten und Territorien von Ascension, St. Helena und Tristan da Cunha Inseln, Lesotho, Namibia, Südafrika, Swasiland, KwaZulu-Natal, Lesotho, Namibia und Trans-Oranje.

Biblische Forderung: Ausländer wie Einheimische behandeln
„Unabhängig von unserer Nationalität, Hautfarbe oder Religion, sind wir zum Ebenbild Gottes geschaffen. Wir nehmen deshalb das Anliegen der Menschenwürde sehr ernst", sagte Pastor Tankiso Letseli. „Dieses Verständnis verpflichtet uns, einander als Brüder und Schwestern zu behandeln. Ein Angriff auf einen von uns betrifft uns alle.“

Letseli verwies auf Levitikus (3. Mose 19,33 bis 34) als zentrale Aussage der Bibel über die Behandlung von Ausländern: „Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst.“

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