Ein ehemaliger Anführer einer Strassenbande, der sich kürzlich durch die Erwachsenentaufe der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten angeschlossen hat, vermittelte eine Versöhnung zwischen drei Gangs. Bei der traditionellen Aussöhnungszeremonie, an der auch Stadtbehörden von Popondetta, Papua Neuguinea, anwesend waren, entschuldigten sich 50 Bandenmitglieder bei der Bevölkerung und versprachen ein besseres Leben zu führen.
Während vieler Jahre hätten die drei Strassenbanden die Bewegungsfreiheit der rund 50.000 Bewohner von Popondetta, Hauptstadt der Provinz Oro im Südosten der Insel, eingeschränkt, schreibt die australische Kirchenzeitschrift Adventist Record. Die Feindseligkeiten zwischen den Banden seien von gewalttätigen Auseinandersetzungen und Missgunst geprägt gewesen.
Sam Oivo, ehemaliger Anführer einer der Banden, habe bei einer Evangelisation von Jesus gehört, habe sich ihm zugewandt, sich taufen lassen und vergangenes Unrecht wiedergutmachen wollen, so Adventist Record. Deshalb habe er mit Hilfe der Adventgemeinden Popondetta und Bangoho über 50, meist junge Bandenmitglieder in seinem ehemaligen Goruta-Strassenterritorium zu einer Versöhnungsveranstaltung zusammengebracht. Dabei seien auch Behördenvertreter der Stadt anwesend gewesen. Die Mitglieder der drei Strassenbanden hätten sich dabei öffentlich für die Schwierigkeiten und Probleme entschuldigt, die sie während Jahren ihren Familien aber auch den Bewohnern der Stadt gemacht hätten. Sie verpflichteten sich, neue und bessere Beziehungen untereinander zu knüpfen. Zu den Spannungen und Gewaltausbrüchen habe massgeblich ihr Alkoholkonsum beigetragen, sagten sie.
Für traditionelle Versöhnungszeremonien auf Papua Neuguinea brauche es einiges an Planung sowie Mittel, welche wesentlich über das hinausgingen, was die meisten Bandenmitglieder besitzen würden, so Adventist Record. Wie es traditionellen Aussöhnungen entspreche, habe auch Geld die Hand gewechselt, als finanzielle Form der Wiedergutmachung.
Sam Oivo habe auch den Frauen der Adventgemeinden Popondetta und Bangoho für das Essen gedankt, das an der Aussöhnung gemeinsam eingenommen worden sei.