„Gottes Botschaft ist ein Aufruf zum Frieden, er ist das Ziel jeder christlichen Gemeinschaft.“ Mit diesem Aufruf schloss der evangelische Militärbischof Sigurd Rink (Berlin) seine Predigt im Gottesdienst der Evangelischen Seelsorge in der Bundeswehr beim Kirchentag in Stuttgart.
Während des Bittgottesdienstes für den Frieden in der Stuttgarter Domkirche St. Eberhard wurde am Beispiel der spannungsreichen Auseinandersetzungen im Kosovo für einen andauernden Frieden an militärischen Konfliktpunkten in Europa gebetet. Rink erinnerte an das Kriegsende vor 70 Jahren und an den Beginn des 1. Weltkriegs vor 101 Jahren. „Kriege sind eine Geissel der Menschheit“, rief er den über 500 Gottesdienstbesuchern zu.
Biblische Zeugnisse wie die alttestamentliche Geschichte der verfeindeten Brüder Jakob und Esau zeigten, dass die Bewahrung des Lebens eine manifeste Erkenntnis der Menschen geworden sei. Die beiden Brüder konnten sich schliesslich doch noch ohne Blutvergiessen versöhnen, weil sie aufeinander zugegangen sind, so Rink. Den Gottesdienst gestalteten Militärgeistliche, Bundeswehrangehörige, Familienmitglieder und der parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, Markus Grübel, mit. Musikalisch umrahmt wurde er vom Blechbläserensemble des Heeresmusikkorps Ulm unter der Leitung von Stabsfeldwebel Ralf Huber.
Vor der Kirche protestierten christliche Friedensaktivisten mit Fahnen, Gongschlägen und Texten und forderten, kein Militär in Gottesdiensten zu dulden.