Im Rahmen des Evangelischen Kirchentags war auch die Adventgemeinde Stuttgart-Mitte mit einem Programmangebot von Sabbatgottesdiensten vertreten. Adventisten begehen den Sabbat von Freitagabend bis Samstagabend als biblischen Ruhetag.
Am Freitagabend, den 5. Juni, hatte die Adventgemeinde Stuttgart-Mitte in ihr Gemeindezentrum unter dem Motto „Ankommen – Loslassen – Auftanken“ zur „Abendvesper zum Sabbat“ eingeladen. Dr. Rolf Pöhler, Professor für systematische Theologie an der Theologischen Hochschule Friedensau, stellte Psalm 92 „Ein Psalmlied für den Sabbattag“ in vier Kurzmeditationen vor. Dabei hob Pöhler hervor, dass der Psalmschreiber am Anfang jeder Strophe zuerst den Bezug zu Gott herstelle und rief den Teilnehmenden den Segenswunsch „Schabbat Schalom“ zu.
Der Gottesdienst am Samstagmorgen stand unter dem Thema „In jubelnder Freude – Warum wir Abendmahl feiern“. Professor Pöhler leitete ein Bibelgespräch, bei dem es um die Mahlfeier bei den ersten Christen ging. In seiner Predigt erläuterte Pöhler, dass das Abendmahl von einer Atmosphäre der Freude getragen sein sollte. „Freude entsteht dort, wo Gottes Handeln im Mittelpunkt unseres Denkens steht.“ Die Feier des Abendmahls sei ausserdem eng mit der Hoffnung auf die Wiederkunft Jesu Christi verknüpft.
Nach der Predigt wurden die Gottesdienstteilnehmer eingeladen, sich gegenseitig die Füsse zu waschen. Adventisten folgen damit dem Beispiel Jesu, der nach dem Johannesevangelium seinen Jüngern vor dem Abschiedsmahl die Füsse gewaschen hatte. Anschliessend feierte die Gemeinde das Abendmahl, zu dem auch Christen anderer Konfessionen eingeladen waren.
Unter dem Motiv „ebenbildlICH“ stand der Jugendgottesdienst „Generations“ am Samstagabend, bei dem der Gottesdienstsaal des Gemeindezentrums in der Firnhaberstr. 7 ebenfalls gut gefüllt war. Pastor Michael Walter stellte die Frage, was den Wert und die Identität des Menschen ausmache. Walter betonte: „Unsere Identität und unser Wert beruhen nicht auf uns selbst oder auf unseren Leistungen, sondern einzig und allein auf der Tatsache, dass Gott uns nach seinem Bilde geschaffen hat.“