Die Flüchtlingswelle stelle Europa vor eine der grössten gesellschaftlichen Herausforderungen seit dem 2. Weltkrieg, schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz SEA in ihrem Aufruf zum Flüchtlingssonntag am 21. Juni. Seither seien Flüchtlingsbilder nie mehr so präsent gewesen und selbst Regierungen wüssten nicht, wie sie angesichts dieses Elends handeln sollten. Christen und Kirchen dürften in dieser Ratlosigkeit nicht schweigen, sondern sollten sich ihrer Verantwortung gegenüber dem Schicksal der Flüchtlinge stellen. Die SEA fordert Christen auf, sich mit Nächstenliebe und Sinn für Gerechtigkeit für den Schutz sowie die Würde der Flüchtlinge zu engagieren. Gleichzeitig werden Christen auch aufgerufen für Flüchtlinge, Politiker und für im Flüchtlingswesen tätige Personen zu beten.
„Viele kleine Schritte sind wichtig, damit die Situation von Flüchtlingen verbessert werden kann. Sei dies in einer respektvollen Begegnung, in der Begleitung eines Asylsuchenden, in der freundlichen Aufnahme in der Gemeinde oder in der Unterstützung von Hilfsprojekten und im Beten“, sagte Marc Jost, Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz.
Flüchtlinge in der Bibel
Laut SEA berichtet die Bibel in vielen Geschichten von Menschen auf der Flucht. Diese könnten dabei helfen, die Schicksale von Flüchtlingen nachzuempfinden. Im 5. Buch Mose 10,18 heisse es: „Gott liebt die Fremdlinge. Er gibt ihnen Speise und Kleidung“. Damit sei klar, dass Gott wolle, dass die Grundbedürfnisse der Flüchtlinge nach Schutz und Nahrung gedeckt würden und sie auch weiterhin ihre Würde hätten.
Materialien zur Inspiration
Für den Flüchtlingssonntag vom 21. Juni haben die SEA und die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen eine Webseite mit Materialien und Links aufgeschaltet: www.each.ch/fluechtlingssonntag
Adventisten haben Flüchtlingssabbat im Kirchenkalender integriert
Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz, die den biblischen Ruhetag, den Samstag (Sabbat) hält, hat seit 2012 den jährlichen Flüchtlingssabbat in ihrem Kirchenkalender integriert. Die Kirchgemeinden werden ermutigt, sich im Gottesdienst oder in zusätzlichen Veranstaltungen, mit der von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe vorgegebenen jeweiligen Thematik, zu beschäftigen.