Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), begrüßt den Beschluss des Deutschen Bundestages, die Bundesregierung zur Erstellung eines Berichts zur weltweiten Lage der Religions- und Glaubensfreiheit zu verpflichten.
„Ein solcher Bericht ist ein wichtiges Instrument, um systematisch die weltweiten und zunehmenden Verletzungen des Rechts auf Religionsfreiheit zur Sprache zu bringen“, so der Bamberger Erzbischof. „Die Freiheit der Religion ist ein fundamentales Menschenrecht. Es wird heute in vielen Teilen der Welt mit Füssen getreten. Daher bin ich den Bundestagsabgeordneten dankbar, dass sie mit ihrem einhelligen Beschluss dieses wichtige Thema in die Mitte des politischen Diskurses rücken wollen.“
Erzbischof Schick erinnert an die verzweifelte Situation von Christen im Mittleren Osten und in einigen afrikanischen Ländern: „Sie werden wegen ihres Glaubens diskriminiert, verfolgt oder gar getötet. Nicht nur wir Mitchristen, die in Freiheit und Sicherheit leben, sondern auch Anders- und Nichtglaubende sind aufgefordert, vor diesen skandalösen Zuständen die Augen nicht zu verschliessen. Auch insofern kommt der Bundestagsbeschluss zur rechten Zeit.“
Bundestag verpflichtet Bundesregierung
Der Antrag, die Bundesregierung zur Erstellung eines Berichts zur weltweiten Lage der Religions- und Glaubensfreiheit zu verpflichten, wurde am 2. Juli mit den Stimmen aller Fraktionen des Bundestags beschlossen. Bis zum 30. Juni 2016 muss die Bundesregierung dem Bundestag einen solchen Bericht vorlegen. Vorbild ist der jährliche Bericht zur Religionsfreiheit des US-Aussenministeriums.
Gemeinsam mit dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland hat die Deutsche Bischofskonferenz erstmals 2013 einen „Ökumenischen Bericht zur Lage der Religionsfreiheit von Christen weltweit“ vorgelegt. Die zweite Ausgabe dieses Berichts soll Ende 2015 veröffentlicht werden.