In der September-Ausgabe des Infoblatts “ADRA aktiv“, die der Flüchtlingshilfe in Österreich gewidmet ist, beantwortet die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Österreich die häufigsten Fragen von Personen oder adventistischen Kirchgemeinden, die sich für Flüchtlinge engagieren wollen. Gleichzeitig berichtet das Hilfswerk über bereits laufende Bemühungen zur Begleitung von Flüchtlingen und gibt Tipps zur Umsetzung.
Im Jahr 2014 habe es 22.700 offene Asylgesuche in Österreich gegeben, was 0,27 Prozent der Gesamtbevölkerung entspreche, schreibt ADRA. Vier von fünf Flüchtlingen weltweit kämen nicht nach Europa oder in westlich geprägte Länder, sondern würden in Entwicklungsländern aufgenommen. So lebten 2014 im Libanon 1,1 Millionen Flüchtlinge, was rund 25 Prozent der Gesamtbevölkerung ausgemacht habe, in Jordanien hätten 2014 die Flüchtlinge 10 Prozent und in der Türkei 2,5 Prozent der Gesamtbevölkerung ausgemacht.
Antworten auf Fragen zur Flüchtlingshilfe
ADRA Österreich vermittle ihren ehrenamtlichen Helfern Kontakte zu Flüchtlingsbetreuungsstellen im ganzen Land, begleite Projektplanung und Behördenkontakte und biete finanzielle Unterstützung in der Arbeit mit Flüchtlingen, so das Hilfswerk.
Laut “ADRA aktiv“ möchte sich die Hilfsorganisation gemeinsam mit den Adventgemeinden in Österreich dezentral, dort wo freiwillige Helfer wohnen, für Flüchtlinge einsetzen und die bestehenden Initiativen ausweiten.
Dezentrale Hilfe sei für ein kleines Hilfswerk wie ADRA, aufgrund der einfacheren Integrationsmöglichkeiten von Flüchtlingen vor Ort, die bessere Strategie, schreibt der Kirchenvorstand der Adventisten in Österreich in „ADRA aktiv“. In der Publikation ermutigen die Vorstandsmitglieder der Kirche Mitglieder im ganzen Land zu „praktischem Christsein“ im Engagement für die Flüchtlinge.
„Kleine Brötchen backen“
In Mödling/Niederösterreich stelle die adventistische Kirche ihre Räumlichkeiten zur Lernbetreuung für 20 Schulkinder zur Verfügung, heisst es in “ADRA aktiv“. In Innsbruck/Tirol und Bruck an der Mur/Steiermark würden ADRA Freiwillige aus ihren Kleiderkammern regelmässig Kleider in Heime für Asylbewerber bringen. In Wien erhalte ADRA an Wochenenden von Supermärkten grosse Mengen an Brot, Obst und Gemüse, das an Wohnungslose, Familien mit Mindestsicherung und Flüchtlingsfamilien oder –heime weitergegeben werde. In Villach/Kärnten betreue ein ADRA-Freiwilligenteam Asylbewerber und würde deren Teilnahme an Deutschkursen ermöglichen. Bei Braunau/Oberösterreich würden Asylsuchende beim Deutschlernen, der Arbeitsuche oder beim Umzug in eine eigene Wohnung unterstützt. In St. Veit/Kärnten hätten jugendliche Freiwillige dem Auffanglager für Flüchtlinge in Althofen Decken und Wasserkocher übergeben. Laut ADRA Österreich sind weitere Projekte in Planung.
Mehr Infos zu ADRA Österreich: http://www.adra.at/