Dozenten und Studenten der adventistischen „Nile Union Academy“ in Kairo/Ägypten haben während zehn Tagen rund 240 Tonnen Müll entsorgt. Dieser war illegal von Anwohnern und Passanten entlang der Grundstücksmauer der Mittelschule am Strassenrand deponiert worden. Der Abfallberg erstreckte sich über rund 80 Meter, war teilweise 2,5 Meter hoch, brannte stellenweise Tag und Nacht und hat die Luft in der Nachbarschaft mit einem giftigen Rauch verschmutzt.
Laut dem Bericht der Kommunikationsabteilung der adventistischen Kirchenleitung für den Mittleren Osten und Nordafrika (MENA), mit Sitz in Beirut/Libanon, habe sich die Situation ausserhalb den Mauern der Mittelschule in den vergangenen drei Monaten grundlegend verändert. Dozenten und Studenten der „Nile Union Academy“ in Kairo hätten mit der Umsetzung eines ehrgeizigen Planes für Entsorgung, Recycling und Umweltbildung in der Nachbarschaft begonnen. In zehn Tagen seien von ihnen rund 240 Tonnen Müll entsorgt worden, der durch die Lastwagen der Stadtbehörden wegtransportiert worden sei. Der Erfolg habe sowohl die Anwohner als auch die Stadtbehörden so beeindruckt, dass weitere Schulen und Stadtbezirke diese Initiative nachahmen wollten.
"Das Hauptproblem der öffentlichen Gesundheit in Ägypten ist heute die Entsorgungsfrage", sagte Ronylson Freitas, adventistischer Experte für Umweltmanagement aus Brasilien. Er war von der lokalen adventistischen Kirchenleitung nach Ägypten eingeladen worden, um das Müllproblem anzugehen. "Mir war sofort klar, dass eine verantwortliche Abfallentsorgung das tägliche Leben der Menschen verbessern wird", sagte Freitas.
Think Green
Nachdem er vorerst nur alle sechs Monate für 30 Tage nach Ägypten kommen wollte, bemerkte Ronylson Freitas bald, dass er dauerhaft vor Ort sein musste, um bezüglich Entsorgung die Denkweise und Kultur zu ändern. Das könne man nur durch tägliches Zusammenarbeiten, Lehren und indem man Beziehungen aufbaue, so der Umweltexperte. Er sei mit seiner Frau nach Ägypten gezogen, habe eine Organisation mit dem Namen „Think Green“ (Grün denken) gegründet und plane den Bau eines „Think Green Recycling Centers“, so der MENA-Bericht. Dort wolle er für Umweltfragen sensibilisieren und im Stadtbezirk Workshops zur Wiederverwertung von gebrauchten Materialien anbieten.