Der Einladung von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon zum ersten UN-Gipfel für humanitäre Hilfe in Istanbul waren neben Regierungsvertretern auch zahlreiche Nichtregierungsorganisationen gefolgt. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA-International (Adventist Development and Relief Agency) wurde durch ihren Präsidenten Jonathan Duffy und deren Leiter des UN-Verbindungsbüros Frank Teeuwen vertreten. Duffy sprach auf dem Gipfeltreffen über zwei humanitäre Prinzipien. ADRA setze den Schwerpunkt der Arbeit darauf, niemanden zurückzulassen und zudem das Leben der Menschen so zu verbessern, dass sie von Hilfeleistungen unabhängig werden.
Diese beiden Kernaufgaben gelte es durch noch grössere Anstrengungen und eine Reihe von Massnahmen zu verwirklichen, so Duffy in seiner Ansprache.
Niemanden zurücklassen
Um niemanden zurückzulassen müssten vermehrt Massnahmen zur Förderung von Frauen und Mädchen durchgeführt werden. Dazu zähle auch die Unterstützung lokaler Frauengruppen. ADRA wolle zudem eine umfassende Sexualaufklärung und nachhaltige Gesundheitsfürsorge gewährleisten. Ziel müsse dabei die selbstbestimmte Familienplanung für Frauen und Mädchen in Krisenregionen sein. Das Hilfswerk wolle darüber hinaus politische Ansätze zur Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt unterstützen und vorantreiben. Entsprechende Massnahmen müssten besonders in solchen Regionen gefördert werden, die verstärkt von der Gewalt gegen Frauen und Mädchen betroffen sind.
ADRA beabsichtige in allen Programmen die Gleichstellstellung der Geschlechter zu berücksichtigen und innovative Lösungsansätze zu finden. ADRA fördere seit den Anfängen der Organisation im Jahr 1956 die Gleichstellung der Geschlechter sowie die politische Mitwirkung und Rechte von Frauen. „Diese Anstrengungen werden wir entsprechend unseres humanitären Auftrages und den dazugehörigen Rahmenbedingungen fortführen“, betonte Jonathan Duffy.
Das Leben der Menschen verbessern
Menschen würden nur dann von Hilfeleistungen unabhängig werden, wenn sich ihr Leben verbessert, gab der ADRA-Präsident zu bedenken. Deshalb wolle ADRA die humanitäre Hilfe bei Notfalleinsätzen intensivieren. Hierbei sei die regionale und lokale Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen für die weitere Entwicklung von innovativen Lösungsansätzen unerlässlich. Das Hilfswerk habe eine langjährige Erfahrung bei der Durchführung von Notfalleinsätzen. Dazu gehörten eine flexible Mobilisierung von Ressourcen sowie ein umfassendes Trainingsangebot für Mitarbeiter. ADRA wolle künftig auch Daten besser auswerten, beispielsweise um den Einsatz von Frühwarnsystemen zu optimieren. Es gelte darüber hinaus jene Kommunen besonders zu fördern, bei denen Frauen in die Verantwortung einbezogen werden.