Im Rahmen eines Beitrags zum Themenschwerpunkt des ZDF in der Woche 18. bis 22. Juli über das Klimaphänomen „El Niño“ beschreibt Frank Brenda, Abteilungsleiter Nothilfe der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland, wie in Somalia die Auswirkungen des Klimaphänomens gelindert werden können.
Das pazifische Klimaphänomen El Niño habe die Dürre zurück nach Afrika gebracht, schreibt Jana Sepehr vom ZDF. In einem Beitrag zu den Auswirkungen von Dürreperioden in Somalia kommt Frank Brenda, Abteilungsleiter der Nothilfe von ADRA Deutschland, ausführlich zu Wort: „Wenn es in der Regenzeit trocken bleibt, reihen sich Trockenzeiten aneinander – das bringt Tiere und Menschen in eine lebensbedrohliche Situation."
Brunnen von ADRA
In den 90er Jahren habe ADRA in Somalia fast 150 Brunnen gebaut. „Jedes Kamel kennt ADRA, lautete ein Gerücht, das man sich in Somalia erzählte", so Brenda. Denn die zahlreichen Brunnen seien mit dem Namen der Organisation versehen worden. So seien die Nomaden des Landes mit ihren Tieren von Wasserstelle zu Wasserstelle gesteuert. Noch immer lebten mehr als die Hälfte der Menschen in Somalia als Nomaden oder Halbnomaden. Die meisten Nomaden seien Hirten, sie lebten mit und von dem Vieh. Die Tiere seien ihr Kapital: „Die Kamele sind die Anlage, die Ziegen das Kleingeld“, teilte Brenda mit. Das Viehsterben infolge von Dürren bedrohe die Existenz der Menschen.
Nothilfe und Bildungsprojekte
Internationale Nothilfeprogramme könnten in diesen Zeiten Menschenleben retten und Lebensgrundlagen kurzfristig sichern. Zwar klinge es nicht nach moderner, nachhaltiger Entwicklungshilfe, wenn Tanklaster in die Dörfer rollen und Nahrungsmittel verteilt werden müssen. Doch es sei keine Option, auf die akute Hilfe zu verzichten, sagte Brenda: „Wir müssen beide Wege gehen: Die häufigen Dürren machen eine Soforthilfe notwendig. Parallel wollen wir mit verbesserten landwirtschaftlichen Anbaumethoden und Bildungsprojekten präventiv helfen.“ Denn langfristig könne die Entwicklung nur über Bildung funktionieren.
ADRA Deutschland
ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 von der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland gegründet. Getreu dem Motto „Damit Menschen wieder hoffen können“ arbeitet ADRA Deutschland als Mitglied eines weltweiten Netzwerks mit rund 130 nationalen Büros daran, dass der Armut und Unterdrückung in den ärmeren Teilen dieser Erde Einhalt geboten wird.