Am 4. Februar wurde in Collonges, auf dem „Campus Adventiste du Salève“, adventistische Universität in Frankreich, das erste Internationale Zentrum für Religionsfreiheit und Aussenbeziehungen der Adventisten eingeweiht.
Nach Angaben von Campus Adventiste haben Botschafter Ibrahim Salama, Direktor der Abteilung für Verträge im Zusammenhang mit Menschenrechten, am Büro des Hochkommissariats für Menschenrechte der UNO in Genf und Ganoune Diop, Direktor der Abteilung für Aussenbeziehungen und Religionsfreiheit der adventistischen Weltkirchenleitung mit Sitz in Silver Spring, Maryland/USA, das Zentrum eröffnet. Geleitet wird das neue Zentrum durch Dr. John Graz, der von 1995 bis 2015 die Funktion von Ganoune Diop inne hatte und nun den aktiven Ruhestand im französischsprachigen Teil der Schweiz verbringt.
Jean-Philippe Lehmann, Direktor des „Campus Adventiste du Salève“ führte in der Eröffnungsansprache die historischen und geographischen Gründe an, die zur Einrichtung des Zentrums in Collonges geführt hatten. So habe der Adventist Dr. Jean Nussbaum 1946 in Paris die Internationale Vereinigung zur Verteidigung und Förderung der Religionsfreiheit (Association internationale pour la défense de la liberté religieuse (AIDLR) gegründet und ein anderer Adventist, Jean Weidner (“Righteous Among the Nations”), niederländischer Geschäftsmann und Diplomat, habe im Zweiten Weltkrieg das Fluchtnetzwerk Dutch-Paris gegründet und mehr als 1.000 verfolgte Menschen aus dem besetzten Westeuropa gerettete. Sein Vater hatte auf dem Campus Adventiste du Salève unterrichtet. Aus geographischer Sicht sei die Nähe zu Genf wichtig, die ein Zentrum der Reformation gewesen sei und den Sitz vieler internationaler Organisationen im Bereich der Verteidigung der Menschenrechte sei, so Lehmann.
Ganoune Diop sagte bei der Eröffnung, dass die Religionsfreiheit die erste aller Freiheiten sei. Sie schliesse die Gedanken-, Wahl-, Gewissens- und die Meinungsäusserungsfreiheit ein. Menschenrechte seien ineinandergreifend und unteilbar.
Das Internationale Zentrum für Religionsfreiheit und Aussenbeziehungen werde laut Jean-Philippe Lehmann Forschung betreiben, Publikationen veröffentlichen, Veranstaltungen organisieren und zur Ausbildung der Studenten beitragen.