Der pensionierte Neurochirurg Ben Carson (65) wurde am 2. März vom US-Senat als neuer Wohnungsbauminister bestätigt. Carson ist damit der erste Siebenten-Tags-Adventist, der je Minister in einer amerikanischen Regierung wurde. Dies teile VISITORmagazine, Kirchenzeitschrift der überregionalen adventistischen Kirchenleitung in Columbia, Maryland/USA, mit. Laut Medienberichten ist Carson mit 58 zu 41 Stimmen bestätigt worden.
Das Ministerium für Wohnungsbau und Stadtentwicklung der Vereinigten Staaten (United States Department of Housing and Urban Development HUD) verfügt über ein Budget von rund 47 Milliarden US-Dollar/Franken (44,5 Milliarden Euro) und beschäftigt rund 8.300 Mitarbeitende. Das Ministerium wurde 1965 gegründet und kümmert sich um den Wohnbedarf, gerechte Wohnbaugesetze sowie darum, dass örtliche Kommunen in den USA gefördert werden.
„Dr. Carson ist ein hochgeachteter Arzt. Er und seine Familie sind langjährige Mitglieder der adventistischen Kirchgemeinde in Spencerville“ (Maryland), sagte Walter Carson, Vizepräsident der überregionalen Kirchenleitung Columbia Union in Columbia, Maryland. „Wir wünschen ihm alles Gute, denn er übernimmt Verantwortlichkeiten, die vielen Menschen in den Vereinigten Staaten helfen oder sie unterstützen werden“, so Walter Carson.
Adventisten vertreten die Trennung von Kirche/Religionsgemeinschaften und Staat
„Personen, die für politische Wahlämter kandidieren, werden von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten darin weder unterstützt, noch gehindert“, heisst es in einer Stellungnahme der Nordamerikanischen Kirchenleitung (NAD) vom November 2015, als Dr. Ben Carson im republikanischen Vorwahlkampf für das US-Präsidentenamt kandidierte. „Das betrifft gleichermassen adventistische als auch nicht-adventistische Kandidaten. Diese Haltung entspricht unserer langjährigen Position der Trennung von Kirche/Religion und Staat. Adventisten setzen sich seit über 120 Jahren für die Religions- und Weltanschauungsfreiheit aller Menschen ein.“
Persönliche oder religiöse Äusserungen von adventistischen Politikern würden seitens „der Kirche als deren Meinung eingestuft und nicht kommentiert. Derartige Äusserungen sind nicht mit den Glaubensartikeln oder Auffassungen der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gleich zu setzen“, so die Stellungnahme.