Christen und Juden gedenken am Flüchtlingssabbat oder Flüchtlingssonntag, 17./18. Juni, an jene Menschen, welche rund um die Welt in Not sind und bedroht oder verfolgt werden. Über 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, so viele wie nie zuvor, schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz SEA in einer Medienmitteilung.
Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK), die Schweizer Bischofskonferenz (SBK), die Christkatholische Kirche der Schweiz (CKS) sowie der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) riefen Ende Mai die Gläubigen zu einem Perspektivenwechsel bezüglich der Flüchtlingsproblematik auf: Es gehe darum, die Problematik wahrzunehmen und nicht wegzuschauen. Die Spannung auszuhalten und nicht schnelle Lösungen anzustreben, sondern mit kleinen Schritten mitmenschlichen Handelns auf fremde Personen zuzugehen. Damit komme man Gott ein Stück näher, schreiben Dr. Gottfried Locher (SEK), Bischof Dr. Charles Morerod (SBK), Bischof Dr. Harald Rein (CKS) und Dr. Herbert Winter (SIG).
Schweizerische Evangelische Allianz engagiert sich in unterschiedlichen Projekten
Die mehr als 60 Millionen Flüchtlinge auf der Welt teilten alle den Wunsch nach Schutz und einer Zukunftsperspektive, schreibt die SEA in einer Medienmitteilung zum Flüchtlingssonntag. Nicht selten würden Flüchtlinge im Gastland ausgegrenzt oder ignoriert. Das Motto der Schweizerischen Flüchtlingshilfe für 2017 „Last minute - Eine Flucht ist keine Ferienreise“ beschreibe die Situation der Flüchtenden gut, so die SEA. Die Allianz und die mit ihr verbundenen Kirchen und Werke laden am Flüchtlingssonntag ein, sich mit Menschen auf der Flucht zu solidarisieren.
Grosses kirchliches Engagement
Am Flüchtlingssonntag, 18. Juni, sollen neben dem Gebet auch Möglichkeiten für das persönliche Engagement unter Flüchtlingen aufgezeigt werden. „Es ist sehr ermutigend zu sehen wie gross die Vielfalt kirchlichen Engagements für Flüchtlinge in der Schweiz ist“, sagte Marc Jost, Generalsekretär der SEA. Der Flüchtlingssonntag könne auch dazu dienen, dieses Engagement mit vielen Freiwilligen im Rahmen eines Gottesdienstes zu würdigen. Vor allem könne er dazu anregen, Brücken zwischen Schweizern und Flüchtlingen zu bauen, schreibt die SEA.
Handeln statt wegschauen
Für die Kollekte in Gottesdiensten empfiehlt die Schweizerische Evangelische Allianz zwei Projekte in der Schweiz:
1. Die Beratungsstelle für Integrations- und Religionsfragen (BIR) wolle vor allem die durch das religiöse Bekenntnis entstandene Bedrohungssituation von Flüchtlingen erfassen und ihnen helfen. Die BIR helfe, dass Migrantinnen und Migranten in der Schweiz bestmöglich integriert werden könnten.
2. Die „Love Europe App“ solle den Geflüchteten in der Schweiz die Orientierung und Kommunikation erleichtern, schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz. Sie sollen sich mit Menschen in Europa vernetzen können, die ihnen helfen und mit Liebe und Respekt begegnen wollen. Webseite: www.love-europe.org
Flüchtlingsabbat bei Adventisten weltweit in Kirchenkalender integriert
Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz hat den Flüchtlingssabbat 2012 in den Kirchenkalender aufgenommen und die Weltkirchenleitung 2016. Die adventistischen Kirchgemeinden werden aufgerufen in den Gottesdiensten der Geflüchteten zu gedenken, für sie zu beten und für die Thematik zu sensibilisieren. Dazu bieten die Weltkirchenleitung oder regionale Kirchenleitungen auf ihrer Webseite mehrsprachiges Material in Form von Videos, Grafiken und Predigtentwürfen an: https://www.adventisten.ch/. Die Adventgemeinde Bern gestaltet am 17. Juni einen ganzen Tag zur Thematik: „Einblicke – Ausblicke: Kaleidoskop der Flüchtlingsrealität“.
Aufruf der christlichen Kirchen und der jüdischen Gemeinschaft zum Flüchtlingssonntag und Flüchtlingssabbat:
http://www.kirchenbund.ch/sites/default/files/media/pdf/themen/sonntag/fluechtlingssonntag_d_2017_aufruf.pdf
Mehr Informationen zum Flüchtlingssonntag der Schweizerischen Evangelischen Allianz: http://each.ch/veranstaltung/fluechtlingssonntag/
Informationen zur Arbeit mit Geflüchteten:
http://www.xn--flchtlingen-helfen-n6b.ch/