Bei einer Vorstandssitzung in Bad Soden-Salmünster im Kinzigtal/Deutschland hat die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) die Schwerpunkte und Arbeitsfelder für die kommenden beiden Jahre festgelegt. Danach will die EAK weiterhin die Beratung für Kriegsdienstverweigerer, den Erfahrungsaustausch über die Friedensarbeit und friedensethische Fragen innerhalb der Landes- und Freikirchen sowie Fragen der Gewissensfreiheit, der Gewissensbildung und der pazifistischen Friedenstheologie in den Blick nehmen. Zudem möchte die EAK entsprechende landeskirchenübergreifende Projekte unterstützen und begleiten, aber auch Praxisbeispiele und Erfahrungen aus der Friedensarbeit anderer Akteure der evangelischen Friedensarbeit zur Verfügung stellen und diese begleiten.
Die evangelische Position zu Krieg und Frieden stärken
„Die evangelischen Positionen zu Fragen von Krieg und Frieden stark zu machen und in den öffentlichen Diskurs als Mahnung und Handlungsoption einzubringen, ist angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen wieder von besonderer Dringlichkeit“, betonte EAK-Bundesvorsitzender Dr. Christoph Münchow (Radebeul). Deshalb habe es sich die EAK als Zusammenschluss der landes- und freikirchlichen Friedensarbeit zum vorrangigen Ziel gesetzt, die vielfältigen bestehenden Aktivitäten in Landes- und Freikirchen zu unterstützen und zu verbreiten.
So gewönnen laut Münchow Fragen der Gewissenfreiheit, der Gewissensbildung und der Friedenstheologie zunehmend an Bedeutung. „Wir erleben eine Zunahme bei der Rüstung und bei Rüstungsexporten. Militärische Lösungen spielen bei Konflikten eine immer grössere Rolle. Der Verteidigungshaushalt soll deutlich erhöht werden. Wir stehen vor einer Militarisierung der Europäischen Union. Angesichts dessen sind pazifistische Stimmen immer wichtiger“, gab der EAK-Vorsitzende zu bedenken.
Austausch von Erfahrungen
Ein weiteres bedeutsames Aufgabenfeld für seinen Verband sei der Austausch von Erfahrungen und Praxisbeispielen der Friedensarbeit zwischen den Landes- und den Freikirchen. „Oft gibt es vor Ort hervorragende Beispiele, die auch von anderen Landeskirchen übernommen werden könnten. Oder mehrere Landeskirchen können gemeinsame Projekte angehen“, erläuterte Christoph Münchow. Die EAK könnte über solche Vorhaben informieren, aber auch Hilfestellungen und Unterstützung anbieten. „Wenn wir wollen, dass sich die Evangelische Kirche in Deutschland immer mehr auf den Weg hin zu einer Kirche des gerechten Friedens macht, dann ist es wichtig, dass wir von entsprechenden Projekten in den Landeskirchen erfahren, diese auch weitergeben, aber auch die vielen interessanten Vorhaben der Friedensarbeit in den Freikirchen oder der Ökumene wahrnehmen.“
Einsatz für Kriegsdienstverweigerer unverzichtbar
Ein immer noch wichtiges Thema sei für die EAK die Kriegsdienstverweigerung. „Die KDV-Beratung wie auch die Lobby-Arbeit für Kriegsdienstverweigerer ist für uns eine Aufgabe, welche die EAK schon seit ihrer Gründung vor mehr als 60 Jahren wahrnimmt und dies auch weiterhin tun wird“, betonte der EAK-Bundesvorsitzende. Nachdem viele Akteure in der KDV-Beratung nach Aussetzung der Wehrpflicht 2011 ihre Arbeit beendet hätten, sei die entsprechende Tätigkeit der EAK unverzichtbar geworden.
EAK
Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) ist innerhalb der „Konferenz für Friedensarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ der Dachverband für jene, die in den evangelischen Landeskirchen und Freikirchen für Fragen der Kriegsdienstverweigerung (KDV) und Friedensarbeit zuständig sind. Weitere Informationen unter www.eak-online.de.