Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) in Deutschland will künftig verstärkt die vielfältigen Aktivitäten in der Friedensarbeit der Landes- und Freikirchen in den Blick nehmen und Möglichkeiten des Erfahrungsaustausches zwischen den Akteuren innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der evangelischen Freikirchen schaffen. Das beschloss die EAK-Mitgliederversammlung in Frankfurt/Main und folgte damit einem Vorschlag des EAK-Vorstandes.
Austausch von Erfahrungen
„In vielen Landes- und Freikirchen wird schon seit längerer Zeit sehr intensiv über friedensethische und friedenspolitische Fragen diskutiert. Diese gilt es zu beachten und auch in den öffentlichen Diskurs als Mahnung und Handlungsoption einzubringen“, betonte der EAK-Bundesvorsitzende Dr. Christoph Münchow (Radebeul). Hierzu wolle die EAK einen Beitrag leisten.
Angedacht sei dabei auch ein Austausch von Erfahrungen und Praxisbeispielen der Friedensarbeit zwischen den einzelnen Landes- und Freikirchen. Hier soll die EAK über Projekte und Vorhaben informieren, aber auch Hilfestellungen und Unterstützung anbieten, beschloss die Mitgliederversammlung.
Dem Beschluss von Frankfurt vorausgegangen war ein längerer Diskussionsprozess innerhalb der EAK über die künftigen Arbeitsschwerpunkte und Aufgaben des evangelischen Friedensverbandes. Dabei unterstrich die EAK die Bedeutung von Fragen der Gewissensfreiheit, der Gewissensbildung und der Friedenstheologie angesichts der aktuellen politischen Entwicklung. „Hier ist eine pazifistische Stimme sehr wichtig und erforderlich“, so der EAK-Vorsitzende.
Kriegsdienstverweigerung weiterhin ein wichtiges Aufgabenfeld
Ein wichtiges Aufgabenfeld der EAK soll nach wie vor das Thema Kriegsdienstverweigerung bleiben, national wie international. „Seit 2011, als die Wehrpflicht in Deutschland ausgesetzt wurde, haben viele Beratungseinrichtungen ihre Arbeit eingestellt. Darum leistet die EAK hier eine wichtige Arbeit für Menschen, die aus Gewissensgründen den Dienst mit der Waffe verweigern. Denn das Thema ist weiterhin aktuell“, informierte der stellvertretende EAK-Bundesvorsitzende Wolfgang Buff (Frankfurt/Main). Die EAK sei hier schon seit mehr als 60 Jahren tätig, und sie werde weiterhin die wichtige Lobby-Arbeit für Kriegsdienstverweigerer wahrnehmen. Dabei soll auch die Situation von Kriegsdienstverweigerern weltweit berücksichtigt werden.