In der Stadt Christchurch/Neuseeland engagiert sich der adventistische Pastor Tulaga Aiolupotea in Graffiti-Projekten mit Jugendlichen. Wie die australische Kirchenzeitschrift Adventist Record Ende März berichtete, nutzt Aiolupotea die von ihm gegründete Bewegung „Graphoticz Art Worx“ um jungen Menschen durch Graffiti-Kunst die Botschaft der Bibel näher zu bringen.
„Ich habe eine Bewegung namens ‚Graphoticz Art Worx‘ ins Leben gerufen, um eine neue Generation durch städtische Missionsarbeit zu befähigen, wo Menschen, insbesondere junge Menschen, kreativ biblische Konzepte, Worte und einen Lebensstil ausdrücken, die auf das Evangelium ausgerichtet sind. Auf diese Weise können sie sich mit anderen Graffitikünstlern und Menschen auf der ganzen Welt, die Strassenkunst lieben, verbinden“, so Pastor Aiolupotea.
Idee und Hintergrund von „Graphoticz Art Worx“
Tulaga Aiolupotea zufolge sei die Strassenkunstkultur in Christchurch sehr lebendig. Nach den durch Erdbeben verursachten Schäden hätten Künstler ihre Talente genutzt, um mit Schriftzügen zu „taggen“, Wände zu bemalen und die Stadt aufzuhellen. „Ich konnte nicht anders, als mich an meine alte Leidenschaft zu erinnern“, so Aiolupotea, der als Jugendlicher in der Hip-Hop-Szene aktiv war und selbst gesprüht hat: „Meine Graffiti-Tags wurden in Neuseeland sehr bekannt“, sagte er im Rückblick. Später kehrte er dieser Szene den Rücken, studierte Theologie und arbeitet nun als Pastor der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Neuseeland.
Allerdings kamen Aiolupotea anfänglich Zweifel, ob Graffiti-Kunst die richtige Methode sei, um Menschen mit dem Reich Gottes in Verbindung zu bringen: „eine unorthodoxe Methode wie diese hat ihre Vor- und Nachteile. Graffiti hat ein Stigma von Vandalismus und Illegalität“. Schliesslich wurde Aiolupotea zum Mitgründer einer Gruppe von Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren mit dem Namen „WORDwriterz“ (etwa: Graffi-Schreiber der Wortes Gottes).
„Ich studiere das Wort mit diesen Jugendlichen und … trainiere sie“, so der Pastor. „Sie lernen kreatives Denken und wie sie durch ihre eigene Kreativität innovativ sein können, wenn es darum geht, das Evangelium an andere in ihrem Alter weiterzugeben, die oft in Schwierigkeiten mit der Polizei sind oder die beim Taggen oder illegalen Graffiti erwischt wurden. Sie schliessen sich dieser Gruppe an, um ihre Fähigkeiten auf eine positivere Art und Weise einzusetzen“.