Das Hilfswerk ADRA Schweiz, Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe, hat vom 8. bis 12. April in Gempenach/FR eine Freiwilligenwoche durchgeführt.
Die zehn Freiwilligen, darunter eine Frau, haben in dieser Zeit ein «Stöckli» bis auf die Bodenplatte abgebrochen, die Ziegel zur Wiederverwendung auf Palette gestapelt, das Holz abtransportiert, einen 50-Meter-Kanalisationsgraben für die Zu- und Abwasserleitungen ausgebaggert, diese verlegt und wieder mit Erde aufgefüllt. Die Freiwilligen haben auch lange Hecken zurechtgeschnitten. Für Monika Stirnimann, Verantwortliche für ADRA-Projekte in der Schweiz, sei es eine Fügung gewesen, dass ein Bauführer für Tief- und Strassenbau mit im Team gewesen sei, weil seine Kenntnisse beim Bau der Kanalisation sehr hilfreich gewesen seien.
Ein Gartenbauunternehmer aus der Umgebung habe ADRA kostenlos einen Bagger für die Freiwilligenwoche zur Verfügung gestellt und einen Dumper hätten sie von einem Baugeschäft ausleihen können, so Monika Stirnimann. Die Werkzeuge und das Arbeitsmaterial habe eine Schreinerei bereitgestellt bzw. habe sie über die Gesellschaft leistungsorientiertes Bauen GLB, Lyss, beziehen können, so die Eigentümerin.
«Sie sind hochmotiviert»
Sie sei sehr dankbar für den Einsatz der Freiwilligen, sagte die Begünstigte: «Sie sind hochmotiviert, haben Know-how und machen es aus Freude sowie mit Passion, - aus dem Innersten.»
Am selben Ort soll ein neues Stöckli mit zweieinhalb Zimmern gebaut werden, in dem der geistig behinderte Sohn der alleinerziehenden Eigentümerin selbständiger leben kann.
Nachdem eine Zimmerei das Ständerwerk des Neubaus erstellt habe, werde ADRA während zwei Freiwilligenwochen im August die Isolation anbringen und den Innenausbau vornehmen, so Monika Stirnimann.
Berufsgruppen der Freiwilligen
Laut Monika Stirnimann sind die Hilfeleistenden im Alter von 30 bis über 70 Jahren und in ihrem Berufsleben Aussendienst Mitarbeiter, Bauer, Bauführer Tief- und Strassenbau, Elektronik Ingenieur, Flugbegleiterin, Gärtner, Lastwagenchauffeur, Pastor, Plattenleger sowie eine Sportlehrerin.
Unterkunft, Verpflegung und Finanzierung
Die Freiwilligen des Einsatzes waren im Pfadiheim in Bösigen/FR, im Massenlager, untergebracht. Eine Freiwillige sorgte für das leibliche Wohl. Das Hilfswerk führe die Freiwilligenwoche seit 1993 durch und müsse rund 5.000 Franken pro Einsatzwoche aufwenden, vorwiegend für Verpflegung, Reise und Unterkunft der Freiwilligen, so Monika Stirnimann. ADRA versichere die Freiwilligen während dem Einsatz. Einige Freiwillige verzichteten auch auf die Spesenentschädigung für die An- und Rückreise und spendeten sie dem Hilfswerk.
Die Freiwilligenwochen seien deshalb so kostengünstig, weil die Freiwilligen ihre Zeit und die Begünstigten die meisten Arbeitsgeräte sowie die Baumaterialien zur Verfügung stellten.
Weitere Infos zur Freiwilligenarbeit von ADRA Schweiz:
https://www.adra.ch/de/freiwilligenarbeit/freiwilligenwoche/freiwilligenwoche/