An der 64. Delegiertenversammlung der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Romandie und im Tessin (Fédération Adventiste de la Suisse romande et du Tessin FSRT) wählten die 120 delegierten Frauen und Männer aus den adventistischen Kirchgemeinden am 30. und 31. Mai in Lausanne die neue Kirchenleitung. Für die Amtszeit von 2019 bis 2023 wurde Pastor Olivier Rigaud (45) zum Präsidenten gewählt, Pastor Raphaël Grin (41) zum Generalsekretär und Nathalie Wagnon als Finanzvorsteherin bestätigt. Sie bilden gemeinsam die neue FSRT-Geschäftsleitung.
Der bisherige Präsident, Pastor David Jennah, wird bis zur bevorstehenden Pensionierung weiterhin der Kirche zur Verfügung stehen. Laut ADVENTISTEMAGAZINE, Kirchenzeitschrift der FSRT, wird Pastor Rickson Nobre, ehemaliger Generalsekretär, mit anderen Aufgaben betraut werden. Dies werde der neue Vorstand, der ebenfalls gewählt wurde, bestimmen, ebenso wie die Besetzung aller Abteilungsleitungen der Kirche.
Werdegang
Olivier Rigaud (45) wurde in Savoyen/Frankreich geboren und wuchs in einer atheistischen Familie auf. Mit 20 Jahren wurde er Christ. Nach seinem Studium an der theologischen Fakultät am Campus Adventiste du Salève in Collonges-sous-Salève/Frankreich, arbeitete er als Pastor in den französischen Städten in Pau und in Roanne/Saint-Etienne. 2007 promovierte er an der Andrews University (Michigan/USA) in Leadership. Nach weiteren fünf Jahren als Pastor im Norden Frankreichs führte er während einem Jahr ein Missionsprojekt durch und begann 2016 seine Arbeit als Pastor in Genf. Olivier Rigaud hat mit seiner Frau Tantely drei erwachsene Kinder.
Raphaël Grin (41) wuchs auf dem Campus der Clinique La Lignière in Gland/VD auf, einer Institution der Siebenten-Tags-Adventisten. Nach seinem Studium an der theologischen Fakultät am Campus Adventiste du Salève in Collonges-sous-Salève/Frankreich, arbeitete er als Pastor in den Adventgemeinden von Genf, Lausanne und Freiburg. Gleichzeitig arbeitete er auch in der Jugendabteilung der FSRT-Kirchenleitung mit, zuerst als Stellvertreter und dann als Leiter. Raphaël Grin hat mit seiner Frau Ana einen 16 Monate alten Jungen.
Nathalie Wagnon wurde in der Normandie/Frankreich geboren, wo sie in der Adventgemeindevon Rouen aufwuchs. Nach Abschluss ihres Studiums arbeitete sie von 1989 bis 1996 und dann von 2001 bis 2015 in der Buchhaltung des Campus Adventiste du Salève in Collonges-sous-Salève/Frankreich und seit 2015 als FSRT-Finanzvorsteherin. Nathalie Wagnon hat mit ihrem Mann Damien zwei erwachsene Söhne.
Interview auf Französisch mit dem neuen FSRT-Präsidenten von ADVENTISTEMAGAZINE TV: https://www.youtube.com/watch?time_continue=218&v=D3xDuVCc-iA
Schweizer Adventisten sind als Verein organisiert
Die Schweizer Adventisten sind nach dem Vereinsrecht organisiert und teilen sich in zwei Kirchenregionen: die Deutschschweizerische Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (DSV), mit Sitz in Zürich und die Fédération des Eglises Adventistes du 7e jour de la Suisse romande et du Tessin (FSRT), mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die Schweizer Kirchenleitung (Schweizer Union) mit Sitz in Zürich. Ende 2018 lebten 4.757 Adventisten und Adventistinnen in der Schweiz.
Adventistische Institutionen und Werke in den Sprachregionen
Die Adventisten in der Schweiz führen die „Privatschule A bis Z“ in Zürich, zwei Jugendhäuser, in St. Stephan/BE und Les Diablerets/VD, drei Alters- und Pflegeheime in Krattigen/BE, Oron-la-Ville und Epalinges bei Lausanne, den Advent-Verlag in Krattigen/BE sowie eine Versandstelle für französische Bücher in Renens/VD. Im Weiteren unterhalten sie das "Hope Bibelstudien-Institut" (HBI) und das „Religionspädagogische Institut“ (RPI) in Zürich sowie das „Institut d'Etude de la Bible par Correspondance“ (IEBC) in Renens. In Gland/VD befindet sich die Klinik „La Lignière“, die auf Rehabilitation bei Herz-Kreislauferkrankungen, neurologischen, orthopädischen und rheumatischen Erkrankungen sowie auf Nachbehandlung bei Krebs spezialisiert ist.
Gesamtschweizerische Institutionen der Adventisten
Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die „Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe“ ADRA Schweiz mit Sitz in Zürich, ein ZEWO-zertifiziertes Partnerhilfswerk der Glückskette. Das Hilfswerk ist in der Schweiz mit rund 30 Ortsgruppen im sozialen Bereich tätig und im Ausland mit Katastrophen- und Entwicklungshilfeprojekten. Der „Adventistische Pressedienst“ APD Schweiz, Basel, richtet seine Dienste vor allem an säkulare und kirchliche Medien. Die Schweizerische Liga Leben und Gesundheit LLG, Zürich, bietet mit ihren Seminaren in rund 40 Ortsgruppen ganzheitliche Gesundheitsförderung an: körperlich, seelisch, spirituell und sozial.
Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH). In drei kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen sind sie Mitglieder (BS/BL; GE; VD) und in drei weiteren haben sie den Gaststatus (SH; TI; ZH).
Webseite der Adventisten in der Romandie und im Tessin: http://adventiste.ch/
Webseite der Adventisten in der Deutschschweiz: https://www.adventisten.ch/