Die Feuertaube, das Signet der Ökumenischen Versammlung von Basel 1989 © Grafik: Zur Verfügung gestellt vom Institut für Ökumenische Studien, Universität Freiburg

Pfingsten 1989: 30 Jahre Erste Europäische Ökumenische Versammlung in Basel

Bern/Schweiz | 07.06.2019 | APD | Ökumene

«Ein doppeltes Wunder wird an Pfingsten lebendig. In einer Welt, die auseinanderstrebt, gehen wir aufeinander zu. Und in Gemeinden, die sich nur mit sich selbst beschäftigen könnten, werden wir hinausgeschickt in die Welt», schreibt Pfarrer Otto Schäfer. Der kurze Text des ehemaligen Beauftragten für Theologie und Ethik beim Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund SEK wurde zum Gedenken an die Erste Europäische Ökumenische Versammlung, vor 30 Jahren in Basel, auf der Webseite der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz AKCH.CH veröffentlicht. Die Versammlung wurde in der Pfingstwoche 1989 unter dem Titel „Frieden in Gerechtigkeit“ durchgeführt.

«Die ökumenische Versammlung wurde von der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Europäischen Bischofskonferenz (CCEE) getragen und führte erstmals seit der Reformation alle Kirchen Europas zusammen. Es waren etwa 700 Teilnehmende aus fast allen Nationen Europas vertreten», heisst es dazu auf der Webseite des Basler Münsters. Hellsichtig habe die ökumenische Versammlung 1989 in Basel den menschengemachten Klimawandel zu einem Hauptthema gemacht, schreibt Schäfer.

Kirchliches Wunder
Schäfer beschreibt mit dem «doppelten Wunder» das «kirchliche Wunder» an Pfingsten 1989, als in Basel die «Kirche europaweit und weltoffen über Grenzen hinweg vom Geist bewegt und geeint» war. Das Zusammengehörigkeitsgefühl, das gemeinsame Beten, Singen, Feiern und Hören auf das Wort Gottes bleibe ihm ein Leben lang in Erinnerung.

Poltisches Wunder
Mit dem zweiten, dem «politischen Wunder», beschreibt er «die weitgehend friedliche politische und gesellschaftliche Wende in Europa», die sich ein halbes Jahr später in einer «friedlichen Revolution» vollzogen und sich bereits an Pfingsten 1989 abgezeichnet habe. «Das Gleichgewicht des Schreckens mit Massenvernichtungswaffen auf beiden Seiten schien sich nicht auflösen zu können ohne Opfer und Zerstörung. Dass es anders kam, war nicht abgemacht. Es war und ist ein Wunder», so Schäfer.

In der Zwischenzeit sei Ernüchterung und Enttäuschung eingetreten. «Europa geht es nicht gut, und den Kirchen geht es nicht gut in Europa. Die Ökumene hat ihre weiten Schwingen wieder eingefaltet, sie scheint auf steinigen Pfaden zu pilgern, mit wunden Füssen.»

Anstösse von damals würden zwar im Alltag umgesetzt, so Schäfer, doch der Teufel stecke im Detail. «Aber zählt nicht eher der Geist, der Teufel austreibt und Teufelskreise aufbricht?», fragt Otto Schäfer im Text der AGCK.CH zu Pfingsten 2019.

Der Text von Pfarrer Dr. sc. Otto Schäfer kann als PDF-Datei heruntergeladen werden:
http://ow.ly/bpZV30oTXzC

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