Am 31. August haben über 40.000 Personen im Amahoro National Stadium in der ruandischen Hauptstadt Kigali, im Beisein des adventistischen Weltkirchenleiters Ted Wilson, 100 Jahre Präsenz der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Ruanda gefeiert.
An der 100-Jahr-Feier wurde der adventistischen Missionare gedacht, die 1919 nach Ruanda kamen. Pastor Hesron Byilingiro, Präsident der adventistischen Kirche in Ruanda, sagte, dass ihr Vermächtnis nie vergessen werde. Sie hätten sich in eine Kultur integrieren müssen, die sie nicht kannten und eine neue Sprache lernen müssen. Das Evangelium, welches die Missionare durch Bildung und Gesundheitsarbeit gebracht hätten, sei eine Sprache gewesen, die keiner Übersetzung bedurft habe, so Byilingiro. Er schloss in seinen Dank auch die vielen Ruander ein, welche die Missionare unterstützt und mit ihnen Pionierarbeit geleistet hätten.
Adventisten – «guter Partner der Regierung»
Die Regierung Ruandas war durch zwei Minister und einen leitenden Regierungsbeamten an der Feier vertreten. Im Namen ihrer Regierung sagte Judith Uwizeye, Kabinettsministerin im Amt des Präsidenten, dass die adventistische Kirche wegen ihrer Rolle für Bildung, Gesundheit und Entwicklung ein guter Partner der Regierung Ruandas sei. Mit Bezug auf den grausamen Völkermord an der Volksgruppe der Tutsi im Jahr 1994, erinnerte sie daran, dass auch die Adventisten nicht verschont geblieben seien und dankte Gott, dass er die Nation gerettet habe.
Religionsfreiheit – Adventisten leisten monatlichen Zivildiensttag am Sonntag
Alle Ruander sind verpflichtet, sich am letzten Samstag im Monat gemeinnützig zu betätigen. Die Regierung hat den Adventisten erlaubt, ihren Teil für den monatlichen Zivildienst «Umuganda» an jedem ersten Sonntag im Monat zu leisten. Mitglieder der protestantischen Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten feiern den biblischen Ruhetag, den Samstag (Sabbat). Der Minister für Kommunalverwaltung, Anastase Shyaka, bekräftigte gegenüber dem adventistischen Weltkirchenleiter Ted Wilson, dass sich seine Regierung immer für die Religionsfreiheit einsetzen werde.
Adventisten in Ruanda
In Ruanda, mit 13 Millionen Einwohnern, feiern 855.000 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 1.844 Kirchen und 691 Gruppen jeweils am Samstag, dem biblischen Ruhetag, den Gottesdienst. Die Adventisten unterhalten im Land 46 Primarschulen, 13 Sekundarschulen, eine Universität, eine medizinische Fakultät, ein Krankenhaus, neun Ambulatorien und eine Radio- und TV-Station. Die statistischen Daten stammen vom Jahresbericht 2018 der Weltkirchenleitung.