Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz hat laut Jahresbericht 2018 weltweit für 33 Projekte ausserhalb und fünf Projekte in der Schweiz gesamthaft Aufwendungen im Rahmen von 5,07 Millionen Franken (4,66 Millionen Euro) geleistet.
Gemäss dem Jahresbericht 2018, unter dem Titel „Perspektiven“, führte das Hilfswerk acht Projekte in Osteuropa sowie fünf in der Schweiz, je zehn in Asien und Afrika durch sowie drei in Zentralamerika und Haiti sowie zwei im Nahen bzw. Mittleren Osten. Der Gesamtertrag des Hilfswerks lag bei 4,94 Millionen Franken (4,54 Millionen Euro), was im Vorjahresvergleich einem Zuwachs von 25 Prozent entspreche, der vor allem auf vermehrte Einnahmen aus öffentlichen Mitteln zurückzuführen sei, so ADRA. Insgesamt wurden 14 Prozent der Mittel für Administration sowie drei Prozent für Marketing verwendet.
Aus dem Bericht geht weiter hervor, dass private Spenden 34 Prozent zu den Einnahmen beitrugen, ein „signifikanter Rückgang“, dessen Ursachen nur „aufwändig erhoben werden“ könnte. Institutionelle Geldgeber - wie die Glückskette oder die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) - haben 55 Prozent, Legate fünf Prozent, andere ADRA-Landesbüros zwei Prozent und die Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten in der Schweiz drei Prozent zu den Einnahmen beigetragen. Die Jahresrechnung 2018 von ADRA Schweiz entspricht den Vorgaben Swiss GAAP FER 21 und der ZEWO-Stiftung.
Veränderungen beim Personal
Im Jahr 2018 verliessen Sibylle Schuppli (Kommunikation), Gabriel Maurer (Fundraising) und Andreas Jaggi (Leiter Finanzen) das Hilfswerk und wurden von Nathalie Beck (Kommunikation und Fundraising) sowie Catherine Schmid (Finanzen), beide in einem Teilzeitpensum, ersetzt. Im laufenden Jahr teilen sich bei ADRA Schweiz neun Personen 500 Arbeitsprozente, hinzu kommt ein Freiwilliger.
Wirkungsstudie zu Bildungsprojekt für Pflegekinder in Haiti
Es wurde eine Wirkungsstudie bezüglich des „GIVE THEM A CHANCE PROJEKT“ (Gebt ihnen eine Chance) in Petit-Goâve, im Westen Haitis, durchgeführt. Das Projekt, das sich um Kinder kümmert, die von ihren Eltern, mangels finanzieller Ressourcen um sie grosszuziehen, an andere Familien als Haushaltshilfen abgetreten werden, geniesse auf der Insel einen guten Ruf, heisst es im Jahresbericht 2018. Diese Kinder würden als «Restavek»-Kinder, vom vom französischen «rester avec» - «bei jemandem bleiben», bezeichnet. «In ihren Pflegefamilien müssen diese Kinder hart arbeiten und werden oftmals misshandelt. Sie sind häufig unterernährt und werden nicht gefördert, gehen nicht zur Schule. Der Missbrauch dieser Kinder in ihren Pflegefamilien, das Ausbleiben einer Schuldbildung, ihre Isolation und Unterernährung führen dazu, dass Restavek-Kinder zu den äusserst Verwundbaren und Schutzlosen zählen. Sie sind moderne Sklaven», so der Jahresbericht. Die Kinder könnten vormittags eine adventistische Schule besuchen, erhielten ein warmes Mittagessen und würden auch psychologisch betreut. Ein Teil des Erfolgs bestehe darin, dass auch die Pflegeeltern ins Projekt einbezogen würden und Kurse besuchen könnten.
Der Jahresbericht 2018 von ADRA Schweiz kann im Internet heruntergeladen werden:
https://adra.ch/fileadmin/user_upload/DE_JB_2018_de_RS.pdf
ADRA Schweiz
ADRA Schweiz (www.adra.ch) wurde 1987 als Hilfswerk der protestantischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten in der Schweiz gegründet. Es ist ein im Handelsregister eingetragener Verein, mit Sitz in Zürich. Das Hilfswerk geniesst Steuerfreiheit und wurde 2017 von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO) für weitere fünf Jahre rezertifiziert. ADRA Schweiz zählt zu den Partner-Hilfswerken der Schweizer Glückskette: www.glueckskette.ch.
Das ADRA Netzwerk besteht aus rund 130 regionalen und nationalen Landesbüros. ADRA gewährt Hilfe unabhängig von Rasse, ethnischer Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.