Laut einem Bericht von Adventist News Network ANN ist der adventistische Pastor Alexander Ostankin in der Region Tomsk in Zentralsibirien/Russland Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Ostankin wurde offensichtlich während eines pastoralen Besuchs ermordet. Die Untersuchungen zum Tathergang sind noch nicht abgeschlossen.
Bei pastoralem Besuch erstochen
Wie aus dem Umfeld der Familie und der dortigen Kirchenleitung zu entnehmen ist, sei Pastor Ostankin zu einem Seelsorgebesuch gebeten worden. Als er über Nacht nicht nach Hause kam, habe seine Frau die Polizei alarmiert, die daraufhin bei der angegebenen Adresse die Türe aufbrechen musste. In der Wohnung seien zwei leblose Körper gefunden worden. Pastor Ostankin sei einer davon gewesen. Sein Körper sei mit 17 Messerstichen übersät gewesen. Möglicherweise habe sich der Täter anschliessend selbst getötet. Die Untersuchungen zu den Umständen der Tat sind noch nicht abgeschlossen.
Wie der Beauftragte für Integration und Mission unter russischsprachigen Bürgern der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Pavlo Khiminets, mitteilte, galt der Besuch von Alexander Ostankin offensichtlich einem drogenabhängigen Mann. Pastor Ostankin hinterlässt seine Frau und drei minderjährige Kinder im Alter von 7 bis 16 Jahren. Khiminets stehe in ständiger Verbindung mit der Kirchenleitung in Zentralsibirien, um die vielen Anfragen der in Deutschland lebenden Kirchenmitglieder aus der ehemaligen Sowjetunion beantworten zu können.
Alexander Ostankin wurde 1974 in Kurchatov/Kasachstan geboren, studierte Luftfahrt und diente in der russischen Ostseeflotte. 1995 schloss er sich der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten an. Nachdem er 2001 Pastor geworden war, leitete er verschiedene adventistische Gemeinden in ganz Sibirien, organisierte evangelistische Treffen und leitete Pfadfinderclubs und Jugendlager. Der 46-jährige Ostankin arbeitete in den letzten zwei Jahrzehnten an der Gründung von Kirchengemeinden in jenen Gebieten in Sibirien, in denen es bisher noch keine Siebenten-Tags-Adventisten gab.
Stiftung für die Familie
Der Beauftragte Khiminets berichtet von Bestrebungen der adventistischen Kirchenleitung im Tätigkeitsgebiet von Ostankin, eine Stiftung für die Familie einzurichten. Ostankins Frau werde mit den Kindern an einen anderen Ort ziehen müssen. Die Stiftung soll helfen, den Lebensunterhalt der Familie nach dem Mord am Vater zu sichern.
Zentralsibirische Mission der Adventisten
Die Zentralsibirische Mission der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist die überregionale Kirchenleitung für die Regionen Altai, Kemerowo, Nowosibirsk und Tomsk. In der Region leben über 10 Millionen Einwohner. Die Adventisten unterhalten dort 29 Kirchengemeinden mit 1.827 Kirchenmitgliedern (Stand Juni 2019).