«Wir sind zutiefst betrübt, verärgert und entsetzt über den tragischen Tod von George Floyd, der am Montag, 25. Mai 2020, in den Händen von Polizeibeamten aus Minneapolis zu beklagen war», schrieb die überregionale Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten (Central States Conference) in Kansas City, Missouri/USA, in einer Erklärung vom 27. Mai. Minneapolis liegt im US-Bundesstaat Minnesota.
Die Central States Conference, welche die multikulturellen Kirchen und Schulen der Adventisten in Colorado, Iowa, Kansas, Minnesota, Missouri und Nebraska leitet, bedankte sich bei der Leitung der Polizei von Minneapolis für die rasche Entlassung der an der Tragödie beteiligten Polizeibeamten. Sie forderte, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird und der Fall so aufgearbeitet werde, dass es dem begangenen Verbrechen entspreche.
Gewaltlose Proteste als Ausdruck christlicher Liebe
Die Kirchenleitung der Central States Conference unterstütze alle gewaltlosen Proteste, Boykotte und jeglichen öffentlichen Druck, die notwendig seien, um «Gerechtigkeit für George Floyd zu erreichen».
Als Menschen des Wortes, seien sie überzeugt, dass über Gottes Liebe nicht nur geredet, sondern der Liebe Gottes auch Ausdruck verliehen werden müsse. Dazu zitierte die adventistische Kirchenleitung in der Erklärung zwei Bibeltexte aus dem Alten Testament: «Lernt, Gutes zu tun; trachtet nach Gerechtigkeit; weist den Unterdrücker zurecht; verteidigt die Waisen; fleht für die Witwe.» (Jesaja 1,17) und: «Es ist nicht richtig, die Schuldigen freizusprechen oder den Unschuldigen die Gerechtigkeit zu verweigern.» (Sprüche 18:5)
In der Erklärung nimmt die adventistische Kirchenleitung Bezug auf die Erzählung Jesu vom barmherzigen Samariter, in der ein Priester und ein Schriftgelehrter weggeschaut und einem verletzten Mann nicht geholfen haben und folgert: Wir werden «nicht die Augen vor den Ungerechtigkeiten verschliessen, die unserem farbigen Volk weiterhin angetan werden».
Wenn es irgendetwas gäbe, «was unsere Kirchenmitglieder, Pastoren, Kirchen und die Kirchenleitung tun können, um Gerechtigkeit zu unterstützen..., dann sind wir hier, um zu dienen», heisst es in der Erklärung, die mit dem Wunsch schliesst: «Möge Gott uns gnädig sein, wenn wir weinen, aber nicht ohne die Hoffnung, dass Gott, der alles sieht, allen Menschen jetzt und ewige Gerechtigkeit bringen wird.»