Nur 24 Prozent der Bundesbürger hält die Integrationspolitik der Bundesregierung seit 2015 für weitestgehend gelungen. Das ergab eine Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). Jeder Zweite (49 Prozent) ist nicht dieser Ansicht. 20 Prozent wissen nicht, was sie von der Integrationspolitik der Regierung halten, sechs Prozent machten keine Angabe.
Im Osten Deutschlands werden die Bemühungen zur Eingliederung von Flüchtlingen noch kritischer gesehen: Dort halten sie nur 20 Prozent der Befragten für erfolgreich, während 56 Prozent anderer Ansicht sind (Westen: 25 Prozent und 48 Prozent).
Muslimische Befragte und Migranten kritischer
Bei der Aufschlüsselung nach Konfessionen stellen die landeskirchlichen Protestanten der Regierung noch das relativ beste Zeugnis aus: 32 Prozent von ihnen hält ihre Integrationspolitik für weitestgehend gelungen. Bei den katholischen Befragten sind es 25 Prozent und bei Mitgliedern der Freikirchen 19 Prozent. Muslimische Befragte teilen die positive Einschätzung sogar nur zu 17 Prozent.
Die Umfrageteilnehmer mit Migrationshintergrund loben die deutsche Eingliederungspolitik seit 2015 mit 23 Prozent noch seltener als die Befragten ohne Migrationshintergrund (24 Prozent).
Wähler von Bündnis 90/Die Grünen vorn
Bei den Anhängern der politischen Parteien sehen vor allem Wähler von Bündnis 90/Die Grünen die Integrationserfolge der Regierung positiv (39 Prozent), gefolgt von den Parteigängern von SPD (38 Prozent) und CDU/CSU (33 Prozent). Bei den Sympathisanten der Linken teilen 28 Prozent diese Einschätzung, bei den FDP-Anhängern 21 Prozent und bei den AfD-Wählern sechs Prozent.
Für die Erhebung wurden 2.068 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 28. und dem 31. August befragt.