Die Arbeitsgemeinschaft der Kirchen im Kanton Bern (AKB) hat an ihrer letzten ZOOM-Sitzung Ende Oktober intensiv über die Herausforderung der kommenden Advents- und Weihnachtszeit diskutiert und einige Gedanken zu «Corona» formuliert. «Kirche ist grundsätzlich systemrelevant», lautet die erste Feststellung der AKB. Im Hinblick auf Weihnachten gehe es nicht darum, möglichst grosse Versammlungen zu ermöglichen, sondern möglichst differenzierte Vorgaben zu haben, die sich umsetzen liessen
«Es ist eine ziemliche Herausforderung für Landes- und Freikirchen, in der Spannung zwischen Distanz und Nähe Advent und Weihnachten für und mit den Gemeinden zu gestalten», schreibt Pfarrer Christoph Knoch, Präsident der AKB, im Begleitschreiben zur Medienmitteilung.
«Die Kirchen sind Teil der Gesellschaft. Kirchliche Arbeit ist primär Arbeit mit und für Menschen. Dazu gehören Begegnungen in der Seelsorge, in Gottesdiensten und bei Übergängen im Leben», heisst es in der Einleitung zu den Gedanken der AKB. Die Verbreitung der CoVid-19 Infektionen erfolge über zwischenmenschliche Kontakte, weshalb die Kirchen und kirchliche Mitarbeitende ganz besonders in der Verantwortung stünden. Sie müssten einerseits Distanz wahren und Menschen zur Distanz aufrufen. «Andererseits gehört zum Leben unabdingbar eine gewisse Nähe.»
Gedanken der AKB zur gegenwärtigen Corona-Pandemie
«Wir halten fest:
• Kirche ist grundsätzlich systemrelevant, aber nicht alles, was Kirche tut und anbietet ist wirklich systemrelevant.
• Zentral ist: Leben zu schützen, Leben ermöglichen – und nicht Leben zu verhindern.
• Die Herausforderung bleibt: Formen der Begegnung und Begleitung zu finden, die das Leben der Menschen fördern.
• Die Trauernden dürfen nicht vergessen werden. Es geht darum, Formen zu finden, die Leben ermöglichen und die Würde der Menschen und der Hinterbliebenen beachten.
• Die Regelungen von BAG, Bundesrat und Kantonen sind und bleiben zentral.
Sie zu beachten und umzusetzen ist selbstverständlich.
Dabei gilt, Buchstaben und Geist des Gesetzes zu unterscheiden und gerade nicht alles, was der Buchstabe erlaubt, auch auszureizen, wenn es dem Geist des Gesetzes widerspricht.
• Nächstenliebe manifestiert sich derzeit in Rücksichtnahme, Sorgfalt und Abstand.
• Wir wünschen uns von der Politik, dass sie den Einsatz der Kirchen und ihrer Mitarbeitenden wahrnimmt und wertschätzt und beim Erlass der Regelungen entsprechend beachtet.
• Im Hinblick auf Weihnachten geht es nicht darum, möglichst grosse Versammlungen zu ermöglichen, sondern möglichst differenzierte Vorgaben zu haben, die sich umsetzen lassen.
• Gemeinsame öffentliche Auftritte von Politik und Kirchenvertretungen können glaubwürdig und überzeugend Menschen Mut machen, einerseits zu verzichten und andererseits sich kreativ um andere zu kümmern.»
Arbeitsgemeinschaft der Kirchen im Kanton Bern (AKB)
Die Arbeitsgemeinschaft der Kirchen im Kanton Bern ist die kantonale Vertretung der «Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen der Schweiz» AGCK.CH. Sie versteht sich als ökumenisches Bindeglied zwischen Gemeinden und nationalen und internationalen Gremien der Ökumene.
Link zum Bericht: https://www.rkmg.ch/bericht/1770