Am 7. Dezember bezeichnete die teilkontinentale Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika (North American Division NAD) das gewaltsame Eindringen von Randalierenden am 6. Januar ins US-Kapitol, in Washington D.C., als «traumatisch für die meisten Amerikaner» und «schockierend» für die Menschen auf der Welt.
Die nordamerikanische Kirchenleitung der Adventisten «bejaht das Recht der Menschen, respektvoll zu protestieren, verurteilt aber aufs Schärfste die verwerflichen Aktionen der Randalierer, die eine klare Missachtung der Sicherheit anderer, der Institution der Demokratie und des demokratischen und geordneten Prozesses des Regierungswechsels darstellen».
In der Stellungnahme werden die adventistischen Kirchenmitglieder aufgefordert beim nachdenkenden Verarbeiten des Geschehenen im Gebet die Aussagen zum Frieden in Philipper 4, 7 zu bedenken: «Dann wird Gottes Friede, der all unser Verstehen übersteigt, eure Herzen und Gedanken bewahren, weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid» (Hoffnung für Alle).
Unterschiedliche politische Auffassungen in der Kirche sollen nicht spalten
Die Erklärung schliesst mit der Feststellung, dass von adventistischen Kirchenmitgliedern die unterschiedlichsten politischen Auffassungen vertreten werden und der Aufforderung zu friedlichem Zusammenarbeiten sowie Gebet für die Politiker: «Wir sind uns bewusst, dass unsere Mitglieder in den USA ein breites Spektrum von Standpunkten und Positionen zu vielen Themen vertreten. Möge die Liebe Gottes uns zusammenführen, wenn wir uns gegenseitig und den Gemeinden, in denen wir leben und arbeiten, die Hand reichen. Möge Gott uns allen Frieden, Kraft und Weisheit schenken, während wir als Bürger in diesem Land dienen. Als Nachfolger Christi lasst uns gemeinsam für unsere Gemeinwesen und unsere Politiker beten und dafür, dass der Geist Gottes die Oberhand gewinnt»
Senatskaplan Black: «Die Macht über Leben und Tod liegt auf der Zunge»
Der adventistischer Senatskaplan Barry C. Black beschloss in den frühen Morgenstunden des 7. Januar die durch Gewalt der Randalierer unterbrochene Sitzung des US-Kongresses mit einem Gebet, welches «die Kammer mit Wucht» durchdrungen habe, schreibt die «New York Times»: «Wir beklagen die Entweihung des Kapitols der Vereinigten Staaten, das Vergiessen von unschuldigem Blut, den Verlust von Menschenleben und den Strudel der Funktionsstörungen, die unsere Demokratie bedrohen», sagte Black, und: «Diese tragischen Ereignisse haben uns daran erinnert, dass Worte wichtig sind und dass die Macht über Leben und Tod auf der Zunge liegt». Senatskaplan Barry C. Black schloss sein Gebet mit der Bitte: «Benutze uns, um Heilung und Einheit in unsere verletzte und gespaltene Nation und Welt zu bringen.»
Link zum Gebet von Barry C. Black: https://www.youtube.com/watch?v=Yg_wtp6XhPA