Am 13. März endete der „2. Internationale Adventistische Kongress für Gehörlose und Taubblinde“. Am Abend des 12. März dauerte die Tagung eine Stunde, am 13. März zwei Stunden. Es war eine Herausforderung, der sich die Organisatoren der Abteilung für Gehörlose und Taubblinde (Adventist Deaf Ministries International/ADMI) der teilkontinentalen Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in West- und Südeuropa (EUD) stellte.
Videokonferenz statt Präsenztreffen
Mit der neuesten Generation audio-visueller Technik und Software wurde dieses Treffen organisiert. Etwa 150 Teilnehmer verfolgten die Veranstaltung per Videokonferenz Zoom. Es gab auch einen Livestream auf YouTube mit etwa 150 weiteren registrierten Kontakten. „Unsere Absicht war immer die gleiche: ein internationales Präsenztreffen. Durch die anhaltende Pandemie-Bedrohung waren wir eigentlich gezwungen, die Organisation des Kongresses auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Deshalb haben wir beschlossen, diese Veranstaltung online zu organisieren, um mit allen Teilnehmenden früherer Treffen in Kontakt zu bleiben. Trotz der Einschränkungen durch COVID-19 haben wir das alles in letzter Minute organisiert", so die Erklärung des ADMI/EUD Direktors Corrado Cozzi, Bern.
Das ursprüngliche und traditionelle Motto des ADMI/EUD Kongresses „Through my hands“ (Mit meinen Händen) wurde dem Anlass entsprechend in „Through my Zoom“ (Mit Zoom) ersetzt.
Guter Austausch und internationale Referenten
„Wir haben uns gefreut, wie alle Teilnehmer 'aus dem Fenster schauten' und sich mit ihren Freunden unterhielten. Ja, Unterhaltung, denn die Sprache der Gehörlosen erlaubt es, dass sich alle Dialoge ohne Störungen und lästige Überschneidungen treffen“, sagte Cozzi. „Es war, als würde man einen Wohnblock sehen, in dem alle am Fenster stehen und fröhlich die Gelegenheit nutzen, mit einem entfernten Freund aus einem anderen Land zu sprechen oder neue Begegnungen zu knüpfen. Für mich war dies die wichtigste Phase des gesamten Kongresses, neben einem Programm voller gut durchdachter Ansprachen. Stellen Sie sich vor, dass viele noch bis anderthalb Stunden nach der Schliessung blieben, um sich weiter zu unterhalten und gar nicht aufhören wollten", so das Fazit von Cozzi.
Die Referenten waren international: Jitka Moravkova, eine gehörlose Theologiestudentin aus der Tschechischen Republik; Henry Maina Kamau, ein gehörloser Pastor aus Kenia; und Douglas Domingo da Silva, gehörloser Pastor aus Brasilien. Sie alle präsentierten eine spirituelle Botschaft, jegliches Hindernis mit der Hilfe von Jesus Christus zu überwinden. Zu den Vortragenden gehörte auch Carlos Martinez, ein international bekannter Pantomime. Ebenso waren Larry Evans, der Leiter der „Adventist Possibility Ministries“ (Abteilung Behindertenarbeit) der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten und Jeff Jordan, stellvertretender Koordinator für die Gehörlosenseelsorge (Deaf Ministries) der Weltkirchenleitung, anwesend.
Interaktive Elemente und kleine Geschenke
Die Hauptsprache der Konferenz war Englisch. Es wurde auch ins Spanische, Französische, Italienische, Deutsche, Rumänische, Tschechische und Portugiesische übersetzt - und ebenso in Gebärdensprachen. Ein interaktives Segment, bei dem die Teilnehmenden aufgerufen waren, ihren eigenen Beitrag zu präsentieren, gehörte ebenso zum Programm, wie eine Lotterie, bei der aus den Anmeldungen drei Namen gezogen wurden, denen dann ein kleines Geschenk zugesandt wurde.
Durch das Programm führte Geoffrey Zobries, der Bundesbeauftragte der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten für die Gehörlosenarbeit in Deutschland. Er selbst ist ebenfalls gehörlos und leitete die gesamte Veranstaltung in bemerkenswerter Weise, indem er alle Teilnehmer in die Dynamik des Programms mit einbezog und sie von Anfang bis Ende begleitete, um eine aussergewöhnliche Reise zu erleben.
Nächstes Treffen für September 2021 geplant
Am Schluss der Konferenz gab Geoffrey den Termin für den nächsten internationalen adventistischen Kongress für Gehörlose und Taubblinde bekannt. Er soll, wenn möglich, im September 2021 als persönliche Begegnungszeit organisiert werden. Aber die allgemeine Pandemie-Situation zwingt die Verantwortlichen, über die Organisation einer weiteren Online-Veranstaltung nachzudenken.
Die ursprüngliche Version dieser Meldung erschien bei EUD News.
https://news.eud.adventist.org/en/all-news/news/go/2021-03-17/through-my-zoom/