Oft wird unterschätzt, was viele Frauen heute leisten müssen. © Bild: engin akyurt on Unsplash

Arbeitsbelastung von Frauen durch Coronapandemie gestiegen

Silver Spring, Maryland/USA | 15.11.2021 | APD | International

Silver Spring, Maryland/USA | 15.11.2021 | APD | Internationale Studien zeigen, dass Frauen in der Pandemie zusätzlich zur beruflichen Arbeit deutlich mehr Hausarbeit leisten als Männer, was zu chronischer Müdigkeit, Ängsten und Stress führt. Dies wurde auch in einer kürzlich erschienenen Studie der Unternehmens- und Strategieberatungsfirma McKinsey bestätigt. Die Abteilung Frauen der Weltkirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten möchte aufklären und Ressourcen stärken.

Die Coronapandemie hat zur Überlastung der Frauen beigetragen. Die McKinsey-Studie Woman in the Workplace vom September 2021 zeigt, dass mehr Frauen als Männer über Erschöpfung, Burnout und den Druck, mehr zu arbeiten, berichten. Frauen, die sich dafür entscheiden, ausser Haus zu arbeiten, müssen sich zusätzlich um den Haushalt kümmern. Das Problem ist, dass unbezahlte Hausarbeit oft nicht als Arbeit wahrgenommen und übersehen wird, obwohl sie genauso herausfordert wie eine bezahlte Arbeit. In der einschlägigen Literatur wird das chronische Müdigkeitssyndrom als ein wachsendes Phänomen bei Frauen sowohl in armen als auch in wohlhabenden Ländern beschrieben.

Emotionale Arbeit
Hinzu kommt die „emotionale Arbeit". Sie wird definiert als der Prozess des Managements von Gefühlen und Äusserungen, um die emotionalen Anforderungen einer Aufgabe zu erfüllen und andere Menschen glücklich und zufrieden zu machen, obwohl man sich selbst nicht so fühlt. Frauen fühlen sich oft innerlich unter Druck gesetzt, auf jeder Ebene der Verantwortung erfolgreich zu sein. Wenn sie das gesetzte Ideal nicht erreichen, können leicht Gefühle der Unzulänglichkeit oder Schuldgefühle entstehen, was zu Angst und Stress führt.

Reaktion der adventistischen Kirche
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist sich dieser Tatsache bewusst. Heather-Dawn Small, Leiterin der Abteilung Frauen der Weltkirchenleitung (mit Sitz in Silver Spring/Maryland, USA), sagt: „Wir haben über die Jahre versucht, unsere weiblichen Kirchenmitglieder zu unterstützen, indem wir sie befähigt haben, ihre Zeit besser einzuteilen, die Bedeutung des Delegierens zu betonen und gleichzeitig die Selbstfürsorge zu fördern. Wenn Frauen erkennen, dass es wichtig ist, sich geistig, körperlich, emotional und sozial um sich selbst zu kümmern, können sie ihr Arbeitspensum besser bewältigen.“ Die Abteilung Frauen der Weltkirchenleitung hat zur Anregung einen Flyer für die lokale Kirchenarbeit zur Verfügung gestellt (englischsprachig):
https://women.adventist.org/assets/public/files/Six%20Focus%20Issues/Brochure_6issues_WORKLOAD.pdf

Zur zitierten McKinsey-Studie:
https://www.mckinsey.com/featured-insights/diversity-and-inclusion/women-in-the-workplace

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