«Die Freude und Dankbarkeit darüber, wieder ein kirchliches Leben ohne Pandemie-Massnahmen führen zu können, ist unter den evangelischen Kirchenverantwortlichen und in den sozialen Netzwerken greifbar», schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz SEA-RES in einer Medienmitteilung. Am 16. Februar hatten die Bundesbehörden die Entscheidung bekanntgegeben, fast alle Einschränkungen im Zusammenhang mit der Pandemie per 17. Februar aufzuheben.
Die fast sofortige Aufhebung der meisten Pandemie-Massnahmen in der Schweiz sei ein klares Zeichen dafür, «dass es nun möglich ist, zu einem Leben ohne grössere Einschränkungen zurückzukehren», schreibt die SEA. Das Volk sei an Massnahmen im Modus «kleiner Schritte» gewöhnt gewesen, nun habe der Bundesrat einen radikalen Sprung von der pandemischen in die endemische Phase gewagt.
Ohne Einschränkungen, aber mit Rücksicht
Für die Kirchen heisse das, dass die Schutzkonzepte vollständig aufgehoben und die Begegnungen nun wieder so gelebt werden könnten wie vor dem März 2020. «Das ist eine gute Nachricht und die Beiträge in den sozialen Netzwerken zeigen, dass viele sich freuen, «zum Wesentlichen zurückkehren» zu können – zu einem lebendigen und für alle einladenden kirchlichen Leben vor Ort» so die SEA.
Schmerzhafte Brüche versöhnen
Und doch gelte es anzuerkennen, dass der «Hurrikan» bei einigen grössere und bei anderen kleinere oder gar keine «Schäden» verursacht habe. Auch Christinnen und Christen seien nicht von Differenzen und Kritik verschont geblieben, «die da und dort zu schmerzhaften Brüchen geführt haben». In diesem Fall seien zweifellos Schritte der Versöhnung angezeigt.
Das Virus ist mit der Aufhebung der meisten Einschränkungen weiterhin präsent
Ausserdem sei laut der Allianz bei aller Freude nicht zu vergessen, dass das Virus nach wie vor da ist. «Deshalb sind weiterhin verantwortungsvolles Handeln und Rücksichtnahme gegenüber den besonders Schutzbedürftigen geboten.»
Dankbarkeit gegenüber den Behörden für Wahrung der Religionsfreiheit
Den Kirchen und christlichen Werken dankt die SEA für die Kreativität, sich den Zwängen der Pandemie anzupassen. «Andererseits gilt der Dank auch gegenüber den eidgenössischen und kantonalen Behörden, welche die Krise kompetent bewältigt haben, indem sie unter Wahrung der Religionsfreiheit auf die besonderen Bedürfnisse der kultischen Zusammenkünfte eingegangen sind» schreibt die SEA.
Schweizerische Evangelische Allianz
Die Schweizerische Evangelische Allianz SEA ist eine Bewegung von Christinnen und Christen aus reformierten Landeskirchen, Freikirchen und christlichen Organisationen. In der Romandie tritt der französischsprachige Teil der Evangelischen Allianz als «Réseau évangélique suisse» RES auf. Die SEA besteht gesamtschweizerisch zurzeit aus 83 Sektionen mit rund 670 Gemeinden und 250 christlichen Werken. Die Basis der SEA wird auf 250.000 Personen geschätzt. Die SEA ist eine von weltweit 143 Evangelischen Allianzen mit schätzungsweise 600 Millionen Gleichgesinnten.