Die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) in Stuttgart hat im vergangenen Jahr 130.000 Exemplare der Lutherbibel verbreitet, ein Drittel mehr als 2021. Im Jahr ihres 500-jährigen Jubiläums war sie damit die am stärksten nachgefragte Übersetzung bei der DBG. Insgesamt wurden rund 370.000 Bibeln verbreitet, darunter wissenschaftliche und fremdsprachige Ausgaben sowie deutschsprachige Übersetzungen wie die ein Jahr zuvor erschienene „BasisBibel“.
„500 Jahre nach der Herausgabe des Septembertestaments ist die Bibelübersetzung nach Martin Luthers noch immer ein Bestseller“, stellte DBG-Generalsekretär Dr. Christoph Rösel fest. Sie sei und bleibe der Klassiker unter den deutschen Bibelübersetzungen.
Die 2021 erschienene Gesamtausgabe der „BasisBibel“ erfuhr 2022 mit 100.000 Exemplaren ebenfalls eine Verbreitung im sechsstelligen Bereich. Da das erste Verkaufsjahr mit 215.000 Exemplaren aussergewöhnlich erfolgreich gewesen sei, wäre ein Rückgang erwartet worden, so Rösel. „Wir sind optimistisch, dass sich die „BasisBibel“ als Übersetzung für das 21. Jahrhundert neben der Lutherbibel etablieren wird.“
Mehr fremdsprachige Bibeln
Der Absatz im Bereich des Kinder- und Jugendbuchs sowie der religionspädagogischen Titel sei gegenüber dem Vorjahr mit insgesamt 167.000 Exemplaren stabil geblieben. Ein deutliches Plus habe es bei den fremdsprachigen Ausgaben (73.000) gegeben, unter denen im vergangenen Jahr deutlich stärker Bibelausgaben auf Ukrainisch und Russisch nachgefragt worden seien.
Weniger „Gute Nachricht Bibeln“
Einen Rückgang habe erneut die „Gute Nachricht Bibel“ mit 31.000 verbreiteten Exemplaren gegenüber 55.000 im Vorjahr verzeichnet. Für Rösel sei auch das ein Indiz für die zunehmende Etablierung der „BasisBibel“ besonders im religionspädagogischen Bereich. „Das innovative Konzept der „BasisBibel“, das mit kurzen Sätzen und den Randerklärungen stärker auf die Lesegewohnheiten in digitalen Medien eingeht, macht es für jüngere Menschen einfacher, die Texte zu erschliessen“, so Rösel.
Auch wissenschaftliche Bibelausgaben gefragt
Ein weiterer Schwerpunkt im Programm der Deutschen Bibelgesellschaft seien nach wie vor die wissenschaftlichen Ausgaben in den Ursprachen. Sie seien weltweit und bei allen Konfessionen die Grundlage für die theologische Wissenschaft und Bibelübersetzung. Dazu gehörten die „Biblia Hebraica Stuttgartensia“ und die „Biblia Hebraica Quinta“, das „Greek New Testament“ und das „Novum Testamentum Graece“ (Nestle-Aland). Mit 25.000 verbreiteten Exemplaren seien die wissenschaftlichen Bibelausgaben gegenüber den beiden Vorjahren stabil geblieben.
Deutsche Bibelgesellschaft
Die Deutsche Bibelgesellschaft ist eine eigenständige Stiftung mit Sitz in Stuttgart. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Die Weltbibelhilfe der DBG unterstützt gemeinsam mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) weltweit die Übersetzung und Verbreitung der Bibel. Zu den Mitgliedern der jährlich tagenden DBG-Vollversammlung gehört auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.
Mehr Informationen unter www.die-bibel.de.
Schweizerische Bibelgesellschaft (SB)
Die SB ist eine überkonfessionelle Nonprofit-Organisation. Sie unterstützt und fördert wissenschaftlich fundierte Übersetzungen und Revisionen der biblischen Texte. Ebenso beteiligt sie sich an der Herstellung und Verbreitung der Bibel in von Kirchen gewünschten Sprachen und Ausgaben in der Schweiz und im Ausland. Mitglieder sind fast alle kantonalen Reformierten Landeskirchen, die Christkatholische Kirche der Schweiz, Kirchen und kirchliche Gemeinschaften, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die seit 1984 Mitglied ist, andere Bibelgesellschaften und Partnerorganisationen wie das Schweizerische Katholische Bibelwerk.
Mehr Informationen unter www.die-bibel.ch