Laut der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (AGR) der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA-RES werden in Eritrea Christinnen und Christen aufgrund ihres Glaubens unter widerlichen Umständen gefangen gehalten und erhalten kaum zu essen. Indien und Mosambik seien zwei weitere Länder, in denen die Christenverfolgung sich zunehmend verschärfe. Am diesjährigen Sonntag der verfolgten Kirche vom 12. und 19. November, der von der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit organisiert wird, gedenken die Kirchen in der Schweiz besonders der verfolgten und unterdrückten Christen in diesen drei Ländern.
Eritrea
Die AGR schätzt, dass rund 1.000 Christen unbefristet in eritreischen Gefängnissen festgehalten werden, ohne dass ihnen offiziell etwas zur Last gelegt wird. Ein lokaler Pastor aus Eritrea, der mehr als sechs Jahre in Haft verbracht hat, berichtet: «Die Haftbedingungen in Asmara, wo viele Christen inhaftiert sind, sind sehr schlecht. Wir wurden wie Sklaven behandelt, es gibt wenig zu essen und kaum sauberes Wasser.»
Indien
Auch in Indien spitze sich laut AGR die Situation für Christen weiter zu. In den letzten Jahren habe die Hindutva-Ideologie stark zugenommen – eine Ideologie, der zufolge nur Hindus wahre Inder sein können. Christen, Muslime und andere religiöse Minderheiten hätten «fremde» Wurzeln und sollten vertrieben werden. Am meisten gefährdet seien Christen, die von einem hinduistischen Hintergrund zum Glauben an Jesus Christus gewechselt haben. In einigen Teilen Indiens seien viele von ihnen ständigem Druck ausgesetzt, zum Hinduismus zurückzukehren. Sie würden sozial ausgegrenzt, am Arbeitsplatz diskriminiert, körperlich angegriffen und manchmal sogar getötet.
Mosambik
Im aktuellen Weltverfolgungsindex von Open Doors, einer der in der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (AGR) zusammengeschlossenen Organisationen, zeigt sich über die vergangenen Jahre ein ständiger Anstieg der Gewalttaten gegen Christen in Mosambik. In der nördlichen Provinz Cabo Delgado ist die Verfolgung am stärksten. Seit 2017 wurden um die 3.300 Menschen bei Angriffen durch die islamistische Gruppe «al-Sunnah wa Jama'ah» getötet. Rund 800.000 Menschen wurden dabei vertrieben und sind auf der Flucht.
Zum Weltverfolgungsindex von Open Doors:
https://www.opendoors.ch/index/
Im Leid vereint
Indien, Eritrea und Mosambik seien auf den ersten Blick komplett verschiedene Länder, auf den zweiten Blick zeige sich aber, dass die Christenverfolgung in allen drei Ländern stetig zunehme, schreibt die AGR. Aus diesem Grund ruft sie Kirchgemeinden, Christinnen und Christen in der Schweiz auf, am Sonntag der verfolgten Kirche am 12. und 19. November 2023 speziell für Gläubige in diesen Ländern zu beten. Sie stellt dazu unter www.verfolgung.ch ein Dossier mit Hintergrundinformationen und Gebetsanliegen zur Verfügung.
Sonntag der verfolgten Kirche
Der Sonntag der verfolgten Kirche ist Teil einer internationalen Initiative der Weltweiten Evangelischen Allianz, die Religionsfreiheit für jeden Menschen fordert. Philippe Fonjallaz, Präsident der AGR, erklärt dazu: «Unsere Aktion zielt auch darauf ab, das Bewusstsein für die Verletzungen der Gewissens- und Religionsfreiheit in der ganzen Welt zu schärfen. Jeder sollte das Recht haben, seinen Glauben frei und ohne Angst um seine Freiheit zu leben und zu bezeugen, ohne bedroht oder gar getötet zu werden.»