Vom 18. bis 19. März findet zum wiederholten Mal das European Humanitarian Forum in Brüssel statt. Das Forum ist eine der wichtigsten Konferenzen für humanitäre Organisationen und wird von der Europäischen Kommission sowie Belgien im Rahmen der belgischen EU-Ratspräsidentschaft gemeinsam organisiert. ADRA Deutschland und einige andere Büros des ADRA-Netzwerkes sind dort vertreten. ADRA Deutschland organisiert gemeinsam mit ADRA Indonesien und anderen NROs wie Help und Diakonie Katastrophenhilfe einen „Humanitarian Talk“ zum Thema Lokalisierung.
Das Forum findet vor dem Hintergrund der weltweit stark steigenden Bedarfe an humanitärer Hilfe statt, in einer Zeit, in der die Konflikte immer komplexer und langwieriger werden, die Hilfe politisiert wird und die Anfälligkeit aufgrund des Klimawandels zunimmt.
ADRA Deutschland organisiert gemeinsam mit ADRA Indonesien und anderen NROs wie Help und Diakonie Katastrophenhilfe einen „Humanitarian Talk“ zum Thema Lokalisierung. Dabei geht es um die Fragestellung: „Lokal geführte, humanitäre Massnahmen in fragilen und vergessenen Kontexten – Wie kann man durch vorrausschauendes Handeln, innovative Finanzierungswege und faire Beteiligungsmodelle die Lücke in der Finanzierung schliessen?“ Dazu werden sich Expertinnen aus Deutschland, Libanon, der Demokratischen Republik Kongo und Madagaskar austauschen.
Lokale Akteure stärker wahrnehmen und mit ihnen kooperieren
ADRA habe sich der Lokalisierungsagenda verpflichtet, da im internationalen humanitären System Geber und andere Akteure häufig einen nahezu exklusiven Zugang zu politischen, sozialen und wirtschaftlichen Ressourcen hätten, so die Hilfsorganisation auf ihrer Website. „Lokale und nationale Akteure sollten allerdings eine Führungsrolle in humanitären Entscheidungsprozessen einnehmen, da sie in fast jeder humanitären Krise die ersten Akteure vor Ort sind und in den Gemeinschaften, denen sie dienen, verwurzelt sind“, so ADRA Deutschland. Oft werde ihnen zu Unrecht ein Mangel an Professionalität und Neutralität unterstellt. Die Lokalisierungsbemühungen müssten daher die Befähigung von und durch lokale Akteure in den Mittelpunkt stellen und die dafür notwendigen Veränderungen im humanitären System einfordern. Die Online-Veranstaltung solle laut ADRA Deutschland auch dazu dienen, „diese notwendigen Veränderungen identifizieren und bereits bestehende positive Erfahrungen teilen.“
Der weltweite Bedarf an humanitärer Hilfe habe ein noch nie dagewesenes Ausmass erreicht. Im Jahr 2024 werden nach Angaben des European Commission Humanitarian Aid Office (Europäisches Amt für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz - ECHO) fast 300 Millionen Menschen auf der ganzen Welt aufgrund von Konflikten, Klimakatastrophen und anderen Ursachen humanitäre Hilfe und Schutz benötigen. Um mit den begrenzten Ressourcen und fallenden Budgets möglichst viele Menschen zu unterstützen, müssten alle Akteure gemeinsam Lösungen finden, so ADRA Deutschland.
Weitere Informationen über das Europäische Humanitäre Forum auf der Website: https://europeanhumanitarianforum.eu/
ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit 118 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Informationen: www.adra.org.
ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de.