Die erste JustLove-Konferenz, die am 3. und 4. Mai an der adventistischen La Sierra University in Riverside, Kalifornien, stattfand, hat einen Aufruf an die adventistische Kirche gerichtet, der Gerechtigkeit in ihrem Glauben, ihrem Leben sowie in ihrer kirchlichen Praxis einen neuen Stellenwert einzuräumen. Mehr als 160 Personen, nahmen persönlich oder online an der Konferenz teil, wie „Adventist Today“, unabhängige adventistische Zeitschrift (USA) berichtete.
Demnach betonten die Hauptredner, Dr. Marlene Ferreras, Garrison Hayes und Eugene Canson, den biblischen Auftrag, nach Gerechtigkeit zu streben, und untersuchten dessen Anwendung in der heutigen Welt. Ergänzend zu diesen Vorträgen wurden in acht Workshops verschiedene Themen im Zusammenhang mit Gerechtigkeit vertieft und praktische Einsichten und Strategien angeboten.
Der Kongress gipfelte in einem gemeinsamen Aufruf zum Handeln, der die adventistische Gemeinschaft aufforderte, sich im Einklang mit der biblischen Lehre verstärkt für Gerechtigkeit einzusetzen. Eine Erklärung, die diese Forderung widerspiegelt, wurde von vielen Teilnehmern gebilligt und ist nun auf der Website des JustLove-Kollektivs verfügbar, um eine breitere Unterstützung der Gemeinschaft zu erreichen. Sie lautet wie folgt:
Als Gemeinschaft von Nachfolgern Jesu im Kontext und in der Tradition der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten rufen wir die Verantwortlichen und Mitglieder unserer weltweiten Kirchengemeinschaft auf, mit uns zusammenzuarbeiten, um Gerechtigkeit und Barmherzigkeit als wesentliche Elemente und Ausdrucksformen eines demütigen Verhaltens mit unserem Gott in unserer heutigen Welt zu erneuern (siehe Micha 6,8).
Wir sehen eine Welt, die verzweifelt nach mehr Gerechtigkeit und mehr Liebe verlangt. Im Wirken Jesu (siehe Lukas 4,18.19), in den Stimmen der hebräischen Propheten (siehe Jesaja 58 und Micha 5) und in den Beispielen unserer adventistischen Pioniere - die sich für die Armen und Unterdrückten einsetzten und gewaltlos gegen soziale Übel wie Rassismus und Sklaverei kämpften - erkennen wir, dass die Arbeit für Gerechtigkeit „jene Art von Dienst ist, die Leben in die Kirchen bringt "* und die Welt für diejenigen verändert, die es am dringendsten brauchen.
Wir begrüssen und unterstützen die Einrichtungen, Organisationen und Einzelpersonen, die bereits an verschiedenen Orten, auf verschiedene Weise und zu verschiedenen Themen tätig sind und unterstützen jene Gruppen innerhalb unserer Kirchenfamilie, die sich gegen Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Ausbeutung engagieren.
Wir beklagen auch, dass wir eine schweigende Kirche waren, zu Zeiten, in denen wir hätten sprechen sollen und sehen das noch nicht verwirklichte Potenzial unserer weltweiten Gemeinschaft von Gläubigen, eine grössere Stimme für Gerechtigkeit in unserer Welt zu sein. Wir rufen unsere Predigerinnen und Prediger auf, dies zu verkünden, unsere Lehrerinnen und Lehrer, dies zu lehren, und uns alle, auf unsere eigene Weise und gemeinsam, dies zu verwirklichen.
Als Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten JustLove-Konferenz werden wir diesen Aufruf in unsere Kirchen und Gemeinschaften tragen, um ihn mit unserer Kirchenleitung und unseren Mitgliedern zu teilen und an unseren Wohnorten auszuleben.
Indem wir uns erneut dem Einsatz für Gerechtigkeit und Liebe verpflichten, laden wir unsere Glaubensgemeinschaft ein, sich uns bei dieser radikalen und schwierigen, kreativen und freudigen Arbeit anzuschliessen. Gemeinsam erheben wir diesen Ruf im Namen dessen, „der das Recht schliesslich zum Sieg führen [wird]. Auf ihn werden die Völker ihre Hoffnung setzen.“ (Matthäusevangelium 12,20 – 21, Hoffnung für alle).
*Ellen White, Welfare Ministry, page 29.