Der Junge mit Lepra hat drei rekonstruktive Operationen hinter sich. Foto: © Khushi Media/The Leprosy Mission

Lepra-Mission: «Eine Welt ohne Lepra rückt in greifbare Nähe»

Herzogenbuchsee/Schweiz | 01.09.2024 | APD | Gesundheit & Ethik

Lepra-Mission Schweiz feiert 150 Jahre Einsatz in der weltweiten Bekämpfung von Lepra. Seit 1874 hat sie nach eigenen Angaben Millionen von Menschenleben gerettet. Dank Unterstützern und medizinischer Fortschritte sei eine Welt ohne Lepra absehbar.

2024 sei ein aussergewöhnlicher Meilenstein im weltweiten Kampf gegen Lepra, heisst es in einer Medienmitteilung von Lepra-Mission Schweiz. Das Hilfswerk sein feiert ihr 150-jähriges Bestehen.

Herkunft
Der Ursprung der Lepra-Mission geht auf das Jahr 1874 zurück, als der Ire Wellesley Bailey und seine Frau Alice, tief bewegt vom Schicksal der Leprakranken in Indien, beschlossen, die Welt zu verändern. Sie gründeten die britische «The Leprosy Mission» mit dem Ziel, zunächst 30 Pfund zu sammeln – ein Ziel, das mit 600 Pfund weit übertroffen wurde. Diese Initiative war der Beginn einer weltweiten Bewegung, die inzwischen das Leben von Millionen Betroffenen verändert hat. Im Laufe der Zeit wurde sogar Prinzessin Diana zur Schirmherrin der Organisation.

Effektiver globaler Kampf gegen Lepra
In den 1980er Jahren wurde die «Multidrug Therapy» (MDT) entdeckt, mit der Lepra innerhalb von sechs Monaten geheilt werden kann. Markus Freudiger, Leiter der Lepra-Mission Schweiz: «Heute, 150 Jahre nach ihrer Gründung, stehen wir kurz davor, die Übertragung der Lepra zu stoppen. Neue Diagnosemethoden, innovative Präventionsmittel und in Entwicklung befindliche Impfstoffe bringen uns diesem Ziel näher.» Der Kampf gegen Lepra wird durch neue Technologien und Ansätze verstärkt. Revolutionäre Diagnoseverfahren, immer bessere Präventionsmassnahmen und in Entwicklung befindliche Impfstoffe geben Anlass zu grosser Hoffnung, so die Organisation.

Wichtige Fürsprache
Bis vor wenigen Jahren – und mancherorts noch heute - wurden Leprakranke geächtet. Die Krankheit galt lange als «Fluch der Götter». Wer von dem heimtückischen Bakterium befallen wurde, versuchte die Symptome zu verbergen, bis schwere körperliche Schäden auftraten. Durch Aufklärungsarbeit und Fürsprache konnte die Situation vielerorts verbessert werden, so dass der Kreislauf und die Schwere der Krankheit zusehends eingedämmt werden.

Lepra-Mission Schweiz mit Schlüsselrolle
Die Lepra-Mission Schweiz, mit Sitz in Herzogenbuchsee (BE), spiele eine Schlüsselrolle im weltweiten Lepra-Netzwerk, heisst es in der Mitteilung. Die Arbeit der internationalen NGO wurde in der Schweiz vor 119 Jahren von der Zürcher Lehrerin Hanna Meyer gegründet. Markus Freudiger: «Das sind fünf Generationen. In dieser Zeit sind unsere Mitarbeitenden Millionen von gesellschaftlich geächteten Menschen mit Liebe begegnet. Inzwischen sind weit über 15 Millionen Menschen geheilt worden, das entspricht nahezu der doppelten Einwohnerzahl der Schweiz.» Es zeichne sich in Zukunft eine Welt ohne Lepra ab, so die Organisation.

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