Freiwillige der ASM-Taskforce, die rund 250 Evakuierte in der adventistischen Schule in Beirut betreuen. © Foto: Dr. Elias Choufani

Adventistische Schule in Beirut öffnet Türen für 250 Vertriebene aus dem Südlibanon

Beirut/Libanon | 27.09.2024 | APD | International

Die adventistische Schule in Mouseitbeh (ASM), Beirut, öffnete ihre Türen für 35 vertriebene Familien, rund 250 Personen, aus dem Krisengebiet im Südlibanon. Die Schule sei voll ausgelastet und die Ressourcen würden knapp, sagte Dima Choufani, Leiterin der ASM-Taskforce.

„Wir sind müde und überfordert, aber entschlossen, weiter zu helfen“, so Dima Choufani. Der Konflikt, der im Oktober letzten Jahres begann, hat sich in den letzten Wochen verschärft, und es kam zu zahlreichen Zwischenfällen in verschiedenen Teilen des Libanon, darunter in vielen Städten im Süden, im Bekaa-Tal, in Teilen der südlichen Vororte von Beirut und in anderen Orten. Die Bewohner dieser Gebiete mussten fliehen. Das Vermächtnis der Schule, Zuflucht zu gewähren, reicht bis in das Jahr 1978 zurück, und es folgten ähnliche Krisen in den Jahren 1982, 1996, 2006 und jetzt im Jahr 2024. Dieser Erfahrungsschatz hat sich angesichts der aktuellen Notlage als unschätzbar wertvoll erwiesen, schreibt die Kommunikationsabteilung der adventistischen Kirchenleitung für den Mittleren Osten und Nordafrika (MENA).

Seit dem Ausbruch des Konflikts hat die Schule eine Arbeitsgruppe gebildet, die die Situation aufmerksam beobachtet und auf der Grundlage ihrer bisherigen Erfahrungen mögliche Massnahmen erarbeitet hat.

Die Situation der Menschen sei herzzerreissend, so Dr. Choufani, ASM-Direktor. Viele hätten ihre ganze Familie verloren, weil ihre Häuser oder Dörfer bombardiert wurden. Sie seien mit dem Verlust von Angehörigen, Häusern und ihrer gesamten Lebensweise konfrontiert.
„Die Betreuung der Familien erfordert besondere Aufmerksamkeit in der Nacht, denn dann sind sie alle versammelt und ihre Bedürfnisse sind am offensichtlichsten. Wir tun unser Bestes, aber die Bedingungen sind alles andere als ideal. Sie duschen mit Eimern, weil wir keine richtigen Duschmöglichkeiten haben. Es gibt keine Privatsphäre. Sie essen Fertiggerichte, weil das Gebäude nicht über eine Küche verfügt“, so Dr. Choufani, ASM-Direktor.

Die Reaktion der Schulgemeinschaft sei bemerkenswert: Lehrer, Mitarbeiter, Eltern, Schüler und Ehemalige haben sich bereit erklärt, zu helfen. Ein Grossteil dieser Hilfe kam durch persönliche Initiativen der Verwaltungsmitglieder zustande, die sich an Freunde, Familienangehörige und Klassenkameraden gewandt haben. Diese Mund-zu-Mund-Propaganda hat eine Kette der Unterstützung geschaffen, die derzeit sicherstellt, dass die Grundbedürfnisse der Familien erfüllt werden, heisst es im Bericht der MENA

Zur Webseite der Adventist School in Mouseitbeh (ASM): https://mass.edu.lb/

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