In vier Wochen, am 31. August, wird UNO-Generalsekretär Kofi Annan im südafrikanischen Durban die dritte Weltkonferenz gegen Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz eröffnen. Nach dem Willen der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNO) soll diese Konferenz, die bis zum 7. September dauert, sich mit praktischen Massnahmen zur Bekämpfung von Rassismus und vergleichbarer Intoleranz beschäftigen.
Unmittelbar vor der Weltkonferenz findet vom 28. August bis 1. September in Durban ein Forum für Nichtregierungsorganisationen (NGO's) statt. Für diese Tagung haben die NGO's ein besonderes Aktionsprogramm vorbereitet.
Vertreter der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten werden sowohl am NGO-Forum als auch an der UNO-Weltkonferenz teilnehmen. Zur Kirchendelegation gehören der stellvertretende Direktor der Abteilung für Religiöse Freiheit und Öffentliche Angelegenheiten der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), Jonathan Gallagher, und der Präsident der Südafrikanischen Union der Adventisten, Dr. Velile S. Wakaba.
"Die Siebenten-Tags-Adventisten unterstützen durch ihre aktive Teilnahme die jahrelangen Bemühungen der Vereinten Nationen, die Rassendiskriminierung und ethnische Gewalt zu bekämpfen," erklärte Jonathan Gallagher gegenüber dem Adventistischen Pressedienst (APD).
Die weltweite Kirche der Adventisten mit über 12 Millionen erwachsen getauften Mitgliedern und weiteren 17 Millionen Zugehörigen in 204 Ländern vereint Menschen zahlreicher Sprachen, Volksgruppen und Kulturen. Als weltweite Glaubensgemeinschaft möchten die Adventisten die Einheit und Liebe, die die Rassenschranken und die bisherige Entfremdung zwischen den Rassen überwindet, nach aussen und in ihren eigenen Reihen demonstrieren.
Bereits 1998 hatte die UNO-Generalversammlung beschlossen, das Jahr 2001 zum "Internationalen Jahr der Mobilisierung gegen Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängende Intoleranz" auszurufen.
"Rassismus ist eine der besorgniserregendsten Erscheinungen in der Gesellschaft von heute. Das besondere UNO-Jahr 2001 sollte dazu beitragen, die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die Ziele dieser Weltkonferenz gegen Rassismus zu lenken," so Gallagher.
Die Weltkonferenz komme zu einer Zeit, da auf allen Kontinenten die Intoleranz überhand nehme. Dazu zählten religiöser Extremismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Stammesfehden, ethnische Säuberungen und andere Formen des Terrorismus und der Gewalt. Auch Christen seien mitschuldig an der Unmenschlichkeit gegenüber anderen.
"Die adventistischen Christen wollen gegenseitige Annahme, Liebe und Achtung gegenüber allen Menschen bekunden. Dieser biblische Grundsatz solle weltweit Geltung erhalten," sagte Gallagher. ."Wir werden in Durban überall dort, wo wir Gelegenheit erhalten, die Haltung unserer Freikirche zum Thema Rassismus zur Sprache bringen," versicherte Gallagher im
Gespräch mit dem APD.
Bereits im Vorfeld der Weltkonferenz habe UNO-Generalsekretär Kofi Annan festgestellt: "Fanatismus, Hass, Vorurteile – das sind die üblen Symptome einer Krankheit, unter der die Menschheit schon immer und überall gelitten hat. Rassismus kann, wird und muss besiegt werden."
Die Adventisten hatten zuletzt in den Jahren 1985 und 1995 offizielle Erklärungen zu Rassismus und Intoleranz abgegeben und dabei "alle Formen von Diskriminierung aufgrund von Rasse, Stamm, Nationalität, Religion, Hautfarbe oder Geschlecht" verurteilt. Jeder Mensch, so heisst es im Dokument von 1995, sei "nach dem Ebenbild Gottes geschaffen", daher widerspreche "jede Form von Rassismus dem Kern des Evangeliums".
Warnend wies die Kirchenleitung schon 1985 darauf hin, dass die Folgen von Rassismus vernichtend sein können, "denn Rassismus werde auf Dauer leicht institutionalisiert und legalisiert, und in seinen extremen Formen könne er zu systematischer Verfolgung bis hin zum Völkermord führen."