Save the children

Schwangerschaft und Geburt häufigste Todesursache für Teenager in Entwicklungsländern

Washington D.C./U.S:A, | 04.05.2004 | APD | International

Schwangerschaft und Geburt sind für junge Mädchen in Entwicklungsländern die Todesursache Nummer 1. Zu diesem Ergebnis kommt der 5. Lagebericht über die Mütter in der Welt, den die US-Kinderschutzorganisation "Save the Children" (Rettet die Kinder) am 4. April in Washington veröffentlicht hat.

Weltweit sterben dem Bericht zufolge jedes Jahr mehr als 70.000 Mädchen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren während der Schwangerschaft oder bei der Geburt. Über eine Million Kinder, die von jungen Mädchen geboren werden, sterben vor dem Erreichen ihres ersten Geburtstages. Dies trifft zwar in 99 Prozent der Fälle auf Teenager in Entwicklungsländern zu. Doch auch in den Industrieländern stellen Teenager-Schwangerschaften ein Problem dar - vor allem in den USA.

15jährige Mutter mit Neugeborenem in Mali

In den USA hat jede 20. Frau im Alter von 20 Jahren bereits ein Kind zur Welt gebracht, das entspricht einer Quote von fünf Prozent. Damit liegen die Vereinigten Staaten von Amerika weit vor allen anderen Industriestaaten, in Deutschland beispielsweise bringen nur ein Prozent der 15- bis 19-Jährigen ein Kind zur Welt. Weltweit wird laut "Save the Children" jedes zehnte Kind von einer Frau geboren, die selbst noch ein halbes Kind ist.

Am gefährlichsten sei die Lage für junge Mütter in Niger, gefolgt von acht weiteren Staaten im südlichen Afrika und dem Jemen. In diesen zehn Ländern bringt jede sechste Frau im Alter zwischen 15 und 19 Jahren ein Kind zur Welt. Jedes siebte Baby dieser jungen Mütter stirbt noch vor der Vollendung des ersten Lebensjahrs.

Junge Mutter in Mosambik

Der Schlüssel zu einer Veränderung dieser Situation ist Bildung, wie die Kinderschutz-Organisation weiter schreibt. Weltweit schätzt man die Zahl der Kinder im Schulalter, die keine Schule besuchen, auf rund 115 Millionen; rund 60 Prozent davon sind Mädchen. "Je länger ein Mädchen in der Schule bleibt, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass es jung verheiratet wird, jung gebärt und dabei stirbt oder schwere Gesundheitsschäden erleidet", erklärte Mary Beth Powers anlässlich der Präsentation des Berichts. Das zeigt sich am Beispiel Nigeria: Dort werden 43 Prozent der Mädchen ohne Ausbildung bereits vor dem 20. Lebensjahr Mutter. Unter den Frauen, die mindestens sieben Jahre lang zur Schule gingen, sind es dagegen nur sieben Prozent.

Der Bericht betont ferner die Bedeutung von Aufklärung und Empfängnisverhütung. Das gesetzliche Mindestalter für die Eheschliessung müsse in vielen Ländern erhöht und auch durchgesetzt werden, heisst es weiter.

Der vollständige Wortlaut des Lageberichts über die Mütter in der Welt mit den dazu gehörenden Statistiken ist in englischer Sprache als ".pdf-File" im Internet abrufbar unter:

http://www.savethechildren.org/mothers/report_2004/images/pdf/SOWM_2004_final.pdf

(2820 Zeichen)
© Nachrichtenagentur APD Basel (Schweiz) und Ostfildern (Deutschland). Kostenlose Textnutzung nur unter der Bedingung der eindeutigen Quellenangabe "APD". Das © Copyright an den Agenturtexten verbleibt auch nach ihrer Veröffentlichung bei der Nachrichtenagentur APD. APD® ist die rechtlich geschützte Abkürzung des Adventistischen Pressedienstes.