An einer Medienkonferenz im Stadion St. Jakob-Park in Basel, dem Veranstaltungsort des Christustag.04 vom 13. Juni, informierten Vertreter der Trägerorganisationen und des Organisationskomitees über Sinn und Zweck, Organisation und Programm des "riesigen und ausgedehnten Festgottesdienstes in einem Stadion mit einer Gemeinde von Tausenden."
Der Präsident des Nationalkomitees des Christustages.04 und des Verbandes evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz (VFG), Max Schläpfer, zeigte drei Zielsetzungen der Grossveranstaltung auf: Der Christustag will proklamieren, dass Jesus Christus eine erfahrbare Realität sei; er will ein Zeichen setzen in der Öffentlichkeit, dass es viele lebendige christliche Gemeinden in der Schweiz gibt, die Jesus Christus als ihren gemeinsamen Herrn bekennen und der Tag will engagierte Christinnen und Christen ermutigen, ihren Platz in der Gesellschaft bewusst und fröhlich einzunehmen. Mit der Vielfalt der Teilnehmenden und dem abwechslungsreichen Programm soll auch die Einheit in Jesus Christus zum Ausdruck kommen. Die Botschaft des Christustages an jeden, der daran teilnehme und an die ganze Bevölkerung laute: "Es gibt keine andere Botschaft als die Botschaft des Evangeliums von Jesus Christus, durch die Menschen jeden Alters und aus jeder Kultur so tief greifend verändert werden."
Mit dem Christustag.04 soll "ein Kontrapunkt zum gängigen Trend unserer Gesellschaft gesetzt werden: Fester christlicher Glaube statt Unverbindlichkeit, tätige Liebe statt Verantwortungslosigkeit, gelebte christliche Hoffnung statt Zynismus," resümierte der Christustag-Programmkoordinator Hanspeter Nüesch. Der Anlass vereinige engagierte Christen aus allen Altersgruppen, Sprachregionen, Kirchen, kirchlichen Werken und Frömmigkeitsstile zum "Bekenntnis von Jesus Christus, dem allen gemeinsamen Herrn und Erlöser", so Nüesch, der auch als Leiter des Missionswerkes "Campus für Christus Schweiz" tätig ist. Das Programm des evangelisch-evangelikalen Basistreffens widerspiegele die kirchliche Breite der beteiligten Kirchen und Christen. Die Programmverantwortlichen standen vor der anspruchsvollen Aufgabe verschiedene evangelikale Formen des Gottesdienstes, der Verkündigung und des Lobpreises miteinander zu kombinieren. Die Bandbreite reiche vom traditionellen Kirchenlied wie "Lobe den Herrn" über das Chorsingen und volkstümlichen Klängen bis zum modernen "Worship", Popsongs und Hip Hop. Auch dem so genannten "freien" Gebet auf den Rängen wurde Platz eingeräumt. Damit möchte der Christustag.04 "ein Zeichen setzen und zu enge Vorstellungen der 'einzig wahren Art' Gott anzubeten überwinden," betonte Nüesch.
Mit einem symbolträchtigen Fahneneinzug möchten die Veranstalter die Teilnehmer zum Gebet motivieren und gleichzeitig dem Motto des Christustages.04 "Flagge zeigen... für Jesus" Nachdruck verleihen. Nach Angaben von Hansjörg Leutwyler, Mitglied des Nationalkomitees und Zentralsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA),
werden am Sonntag um 10.30 Uhr die Fahnen von 2787 Dörfern und Städten des Landes ins Stadion St. Jakob-Park einziehen und durch Auslassung ein Schweizerkreuz bilden. Um 11.00 Uhr tragen in der Schweiz lebende Ausländerinnen und Ausländer die Nationalflaggen ihrer Herkunftsländer hinein und begeben sich in die Mitte des Kreuzes.
Mit diesem generalstabsmässig vorbereiteten "Flagge zeigen... für Jesus" wollen die Veranstalter deutlich machen, dass das Evangelium verbindet, integriert und verpflichtet.
Für den Grossanlass stehe ein Budget von knapp einer Million Franken zur Verfügung, das weitgehend von Spenden und Kollekten gedeckt sei, erläuterte Dr. Paul Beyeler, der Präsident des Organisationskomitees, gegenüber den Medien. Ein allfälliger Überschuss seit für christliche Sozialwerke und die Arbeit unter Ausländerinnen und Ausländern in der Schweiz vorgesehen. Die Organisatoren erwarten mehr als 30 000 Teilnehmende. Das Programm aus dem 31 000 Plätze fassenden Stadion St. Jakob-Park werde auch in die dazu gemietete St. Jakob-Halle übertragen. Rund 18 000 Personen werden mit neun Extrazügen und weitere 5 000 mit über 100 Bussen eintreffen.
Die Vertreter des Christustag.04 und der Trägerorganisationen haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die sechste Auflage des Christustags seit 1980 ein einmaliges öffentliches Zeugnis von "innerevangelischer Ökumene" sei. Zu den tragenden Dachverbänden zählen der Verband evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz (VFG), die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), die Fédération Romande des Eglises et Oeuvres Evangeliques (FREOE) und der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK). Obwohl diese vier Dachorganisationen den zahlenmässig grössten Teil des Protestantismus abdecken, sei der Anspruch einer "innerevangelischen Ökumene" doch etwas zu hoch gegriffen, schreibt der freikirchliche Pressedienst APD. So repräsentiere zwar der SEK, ein Zusammenschluss von 24 reformierten Kantonalkirchen, der Evangelisch-methodistischen Kirche und der Freikirche von Genf, rund 2,4 Millionen Protestanten, doch beteiligten sich am Christustag.04 nur eine Minderheit von evangelikal ausgerichteten Kirchgemeinden der Kantonalkirchen. Diese Feststellung wurde an der Medienorientierung seitens der Veranstalter bestätigt. Wie APD meldet sei beispielsweise in einigen kantonalen und regionalen Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen auch die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten vertreten, die jedoch von den Organisatoren bei allen bisherigen Christustagen weder zur Mitarbeit noch zur Teilnahme eingeladen wurde.
Wenn der Christustag seinem Anspruch "öffentliches Zeugnis von Christen aus evangelischen Freikirchen, reformierten Landeskirchen und christlichen Organisationen für ihren Glauben an Jesus Christus zu sein" in Zukunft gerecht werden und "zum Ausdruck bringen wolle, dass Evangelische trotz ihrer Vielfalt gemeinsame Anliegen haben," dann sollten Träger und Mitarbeiter diese Lücken bis zum siebten Christustag schliessen, so der Pressedienst APD.