Anfang der 80er Jahre tauchte eine unbekannte Krankheit auf: Das erworbene Immunschwäche-Syndrom (Acquired Immune Deficiency Syndrome), abgekürzt Aids. Die typischen Symptome wurden erstmals 1981 bei Patienten in Los Angeles festgestellt, ein Jahr später in Deutschland. 1983 entdeckten der Franzose Luc Montagnier und der US-Amerikaner Robert Gallo das Virus, das später den Namen Human Immuno-Deficiency Virus (HIV) erhielt.
1984 wurde ein Aids-Test auf der Basis von Antikörpern entwickelt, das Ausmaß der Epidemie-Gefahr langsam erkannt. HIV wird auf vier Wegen übertragen: Durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, durch verunreinigte Injektionsnadeln, durch Blut oder Blutprodukte und durch die schwangere oder stillende Mutter auf ihr Kind.
Ist ein Mensch infiziert, produziert sein Abwehrsystem Antikörper, die aber weitgehend wirkungslos bleiben. Ohne weitere Behandlung bricht das Immunsystem nach durchschnittlich zehn Jahren zusammen. Es folgt die Aids-Erkrankung, die unweigerlich zum Tode führt.
Antiretrovirale Medikamente, die seit 1996 auf dem Markt sind, können den tragischen Krankheitsverlauf verändern, Aids aber nicht heilen. Die Medikamente hemmen die Vermehrung der Viren im Körper, halten die Zerstörung des Immunsystems auf. Folgekrankheiten wie Krebs und Tuberkulose werden seltener.
Trotz steigender finanzieller Mittel im Kampf gegen Aids haben sich im Jahr 2003 mehr Menschen als jemals zuvor mit dem HI-Virus angesteckt. Rund fünf Millionen Personen infizierten sich neu. Insgesamt stieg die Zahl der HIV/Aids-Patienten auf etwa 38 Millionen im Jahr 2003. Seit der ersten Diagnose eines Aids-Falls 1981 fielen rund 20 Millionen Menschen der Seuche zum Opfer.
(C) Evangelischer Pressedienst (epd), Frankfurt am Main 2004.
Copyright-Hinweis:
Dieser epd-Text ist urheberrechtlich geschützt und darf nur für die persönliche Information genutzt werden.