Mit einem Gottesdienst in der Kreuzkirche und einem Festakt im Melanchthon-Haus wurde am 7. November in Bretten (Baden) bei Karlsruhe die "Europäische Melanchthon-Akademie", eine internationale ökumenische Forschungseinrichtung, eröffnet.
Der in Bretten geborene Reformator Philipp Melanchthon (1497-1560) galt zur Reformationszeit als Vermittler zwischen Lutheranern, Reformierten und Katholiken. Häufig wird er als "Ökumeniker des Reformationszeitalters" bezeichnet, dessen Wirken und Wirkung sich über ganz Europa erstreckte.
Wesentliche Aufgabe der neuen Akademie in seiner Heimatstadt sei es, neben der Grundlagenforschung den Dialog der Religionen und Konfessionen zu fördern.
Die Europäische Melanchton-Akademie vereinbarte mit dem "Interdisziplinären Zentrum Mittelalter-Renaissance-Frühe Neuzeit" der Freien Universität Berlin eine enge Kooperation. Die neue Akademie wolle aber auch mit anderen ökumenischen Institutionen in Europa eng zusammenarbeiten, so namentlich mit dem Melanchthon-Institut in Rom, dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf, dem Institut für ökumenische Forschung in Strassburg und dem Johann Adam Möhler Institut in Paderborn. Die Forschungseinrichtung wolle ferner Stipendien- und Symposienprogramme anbieten. Geplant seien auch vielfältige Bildungsangebote sowie internationale Begegnungen.
Die Evangelische Landeskirche in Baden beteiligt sich massgeblich an der Akademie und stellt für drei Jahre einen wissenschaftlichen Mitarbeiter zur Verfügung. Zu den Förderern der Akademie gehören ausserdem die Landesstiftung Baden-Württemberg sowie die Stadt Bretten.