Die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung (EÖV3) wird mit einer Begegnung im rumänischen Sibiu (Hermannstadt) vom 4. bis 8. September 2007 ihren Höhepunkt finden; vorgeschaltet ist eine Reihe von Begegnungen auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene, "um das gemeinsame ökumenische Engagement der Kirchen zu vertiefen". Darauf hat sich das gemeinsame Komitee der "Konferenz Europäischer Kirchen" (KEK) und des "Rates der Europäischen [römisch-katholischen] Bischofskonferenzen" (CCEE) bei seiner Tagung im französischen Chartres geeinigt. Der Vorschlag bedarf noch der Zustimmung der Entscheidungsgremien von CCEE und KEK. Als Thema für die EÖV3 wurde in Chartres vorgeschlagen: "Das Licht Christi scheint auf alle. Hoffnung auf Erneuerung und Einheit in Europa." Sibiu ist im Jahre 2007 gemeinsam mit Luxemburg Kulturhauptstadt Europas.
Der Prozess der Begegnungen auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene soll eine Art "Pilgerfahrt" darstellen, um den verschiedenen christlichen Traditionen Europas zu begegnen, gemeinsam auf das Wort Gottes zu hören, und sich den Fragen der Menschen von heute zu stellen. Wie aus ökumenischen Kreisen zu hören war, hat die Methode des Mitteleuropäischen Katholikentags "inspirierend" im Hinblick auf die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung gewirkt. Ausserdem wird darauf verwiesen, dass mit Sibiu erstmals eine Stadt in einem mehrheitlich orthodoxen Land Schauplatz der Europäischen Ökumenischen Versammlung sein wird.
Die erste EÖV hatte im europäischen Umbruchjahr 1989 in Basel, einer Stadt mit dominant protestantischer Tradition, stattgefunden und widmete sich dem gemeinsamen Engagement für "Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung". Sie wird von vielen Teilnehmern als historischer Moment bewertet. 1997 gab es mit dem Schwerpunktthema "Versöhnung" ein zweites Treffen in Graz, einer Stadt mit hauptsächlich römisch-katholischer Tradition.
Auf europäischer Ebene werden Begegnungen zur EÖV3 bereits Anfang 2006 in Rom und Anfang 2007 in Wittenberg stattfinden; regionale und nationale Treffen sind vor allem für das Jahr 2006 vorgesehen. Bei den regionalen, nationalen und europäischen Begegnungen soll es um jene Themen gehen, die von der "Charta Oecumenica" vorgegeben sind: Sichtbare Einheit der Kirchen, Beitrag der Christen zum Aufbau Europas, Versöhnung der Völker, Bewahrung der Schöpfung, Dialog mit Judentum und Islam.