Julia Jentsch in "Sophie Scholl-die letzten Tage"

Berlinale: Ökumene-Film-Preis für "Sophie Scholl"

Berlin/Deutschland | 20.02.2005 | APD | Medien

Der Film "Sophie Scholl - die letzten Tage" hat am 19. Februar (Samstagabend) den Hauptpreis der Ökumenischen Berlinale-Jury erhalten. Der Streifen handelt von den letzten sechs Tagen (17. bis 22. Februar 1943) im Leben der Münchener Studentin Sophie Scholl. Sie gehörte zu der gegen das NS-Regime kämpfenden Gruppe "Weisse Rose". Auch die Gebete der Widerstandskämpferin vor ihrer Hinrichtung sind auf der Leinwand zu sehen. Das Psycho-Duell der glänzenden Schauspieler vermittelt das humane aufgeklärte Denken der jungen Studentin, das im christlichen Glauben wurzelt. Der Film verweist auf einen dialogfähigen, christlichen Standpunkt, der in konsequenter Zivilcourage und im Widerstand gegen totalitäre Denk- und Machtstrukturen seinen Ausdruck findet.

"In dem Film wird deutlich, dass Sophie Scholl nicht nur ein Beispiel für Zivilcourage ist, sondern dass sie zu ihrem Handeln aus ihrer Glaubenshaltung bestärkt wurde", sagte der Vorsitzende der ökumenischen Jury, der katholische Theologe Thomas Kroll, gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.

Auch die offizielle Jury des Festivals zeichnete den Film aus: Je einen Silbernen Bären erhielten Marc Rothermund für die Regie und Hauptdarstellerin Julia Jentsch für die beste weibliche Hauptrolle. Neben dem undotierten Hauptpreis vergab die Ökumenische Jury zwei mit je 2.500 Euro Preisgeld versehene Auszeichnungen. Beide gehen an Beiträge aus Israel: Der Film von Shiri Tsur handelt vom Militärdienst israelischer Soldaten in den von Palästinensergebieten. Der Film des Regisseurs Radu Mihaileanu beschreibt, wie ein christlicher Äthiopier als Jude getarnt nach Israel einwandert, um der Not in seiner Heimat zu entkommen.

Seit 1992 sind die internationalen Filmorganisationen der evangelischen und römisch-katholischen Kirchen - INTERFILM und SIGNIS - durch eine aus sechs Mitgliedern bestehende gemeinsame ökumenische Jury vertreten. Die Jury vergibt ihren Hauptpreis für einen Film aus dem Berlinale-Wettbewerb, sowie je einen Preis in Höhe von 2.500 Euro für einen Film aus der Sektion Panorama und aus dem Programm des Forums. Die Jury ehrt mit den Preisen Filmschaffende, die in ihren Filmen ein menschliches Verhalten oder Zeugnis zum Ausdruck bringen, das mit dem Evangelium im Einklang steht oder die es mit ihren Filmen schaffen, die Zuschauer für spirituelle, menschliche und soziale Werte zu sensibilisieren.

Zu den Mitgliedern der Ökumenischen Jury gehören Thomas Kroll ( Jurypräsident, Deutschland), Clotilde Lee ( Korea ), Charles Martig ( Schweiz ), Johanna Haberer ( Deutschland ), Dina Iordanova ( Schottland, GB), Gordon Matties (Kanada),

Link zum prämierten Streifen "Sophie Scholl - die letzten Tage":
http://www.sophiescholl-derfilm.de/

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